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Aufgekehrt : Reifen runter, Hut ab

24.08.2020
2023-08-30T12:38:21.7200Z
1 Min

US-Präsident Donald Trump hat es nicht leicht. Wieder einmal. Nicht nur, dass die Demokraten mit oder trotz Joe Biden als Präsidentschaftskandidat gerade gut im Rennen liegen. Auch um seinen MAGA-Hut steht es schlecht. MAGA - das steht für "Make America Great Again" und war 2016 Trumps simples wie eingängiges Wahlkampfmotto. Mancher vermutete, Trump sei nur angetreten, um diese roten Hüte zu verkaufen. Vielleicht war das auch sein Plan, vielleicht hatte er auch gar keinen.

Wie dem auch sei: Der Reifenhersteller Goodyear hat seinen Mitarbeitern nun offenbar untersagt, auf internen Veranstaltungen mit MAGA-Outfit aufzutauchen. "Unacceptable" sei das, steht auf einer Präsentationsfolie, die aktuell im Netz verbreitet wird. Das passt Trump natürlich nicht : Er ruft - in voller Amtswürde und ganz präsidial - zum Boykott des Herstellers auf. Seinen Twitter-Followern rät er, sie sollten bessere und auch noch billigere Reifen bei anderen Herstellern kaufen.

Nun gibt es damit mindestens zwei Probleme abseits der Frage, ob der formal mächtigste Mensch der Welt Produktempfehlungen wie ein wütender Amazon-Kunde geben sollte. Erstens: Goodyear ist ein US-Unternehmen mit Sitz im wahltaktisch nicht ganz unwichtigem Ohio. Zweitens: Seine Präsidentenlimo fährt auf Goodyear-Reifen.

Zumal Trumps größte Sorge kurz vor Ende seiner Amtszeit in einem von der Corona-Pandemie und Protesten gegen grassierenden Rassismus arg gebeutelten Land eher sein sollte, dass Joe Biden anfängt, seinen Hut zu tragen und "Make America Great Again" zu rufen. Also: Hut ab! Sören Christian Reimer