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Gastkommentare - Pro : Entlastung tut not

ÜBERFORDERUNG DURCH KLIMASCHUTZ?

09.08.2021
2023-08-30T12:39:40.7200Z
2 Min

M ehr Turbo beim Klimaschutz zu fordern ist schwer in Mode. Im gleichen Atemzug auf pendelnde Dieselfahrer und Windkraftgegner zu schimpfen leider auch. Dabei muss, wer sich um den Zusammenhalt und Wohlstand von morgen bemüht und nicht bloß "grün" inszeniert, dem Bürger mehr bieten als Belehrungen und einen wachsenden Wust an Vorschriften - und das meint vor allem den Bürger auf dem Land. Denn ob Stromtrassen, Erneuerbaren-Ausbau oder Kohleausstieg, der Umbau zur klimaneutralen Industrienation wird zwar in den Städten geplant, ausgetragen aber primär in Westfalen, Rhön und Lausitz. Und dort ist die Skepsis schon heute groß angesichts einer Energiewende, die bislang viel gekostet und wenig gebracht hat. Was auch daran liegt, dass Windräder dank Subventionsmilliarden nicht immer an wirtschaftlichen Orten stehen.

Zu mehr Akzeptanz verhülfen zuvorderst Einfachheit und Kosteneffizienz: Erhebt der Staat CO2-Abgaben, muss er den Bürger an anderer Stelle spürbar entlasten. Pro-Kopf-Rückzahlungen sind dabei sozialpolitisch das Mittel der Wahl, legen Ökonomen überzeugend dar. Auch der Wegfall von EEG-Umlage und Stromsteuer ist überfällig - und würde viele Eigenheimbesitzer im ländlichen Raum von selbst dazu motivieren, den Ölkessel durch eine elektrische Wärmepumpe zu ersetzen. Fördertöpfe wie die E-Autoprämie hingegen kommen viel zu oft jenen zugute, die in Berlin-Zehlendorf und München-Schwabing wohnen und das Geld wahrlich nicht brauchen. Keine Frage: Wer auf den "grünen" Turbo drückt, muss manche Gewohnheit zurücklassen. Wenn dabei Ordnungsrecht über Konsumfreiheit obsiegt, macht aber vor allem der Bürger auf dem Land nicht mit.