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Gastkommentare - Contra : Der falsche Weg

Pflicht zum Homeoffice?

18.01.2021
2023-11-13T09:51:14.3600Z
1 Min

W illkommen in der schönen neuen Arbeitswelt: Es klingelt, zwei Herrn vom Zoll grüßen zur Büro-Kontrolle. Kurz mal nachschauen, ob wirklich nur die erlaubten Mitarbeiter im Büro sind. Also nur die mit wohl dokumentierten und behördlich hinterlegten Gründen, den Arbeitsplatz aufzusuchen. Findet sich nur ein überzähliger Praktikant, gibt es ein Homeoffice-Knöllchen. So etwa läuft das in Belgien, das derzeit als liebstes Beispiel für ein Homeoffice-Gebot gilt.

Zwar räumen die Befürworter so einer Zwangsverordnung ein, dass der Anteil der Menschen, die wegen Corona regelmäßig am heimischen Schreibtisch arbeiten, hierzulande auf beachtlich hohem Niveau liege. Doch im Frühjahr 2020 sei er eben noch höher gewesen. Im Sinne der Kontaktreduzierung bleibe daher nur staatlicher Zwang.

Interessant ist, dass dieses Argument ausgerechnet von denselben gesellschaftlichen Gruppen vorgetragen wird, die eine Impfpflicht für Ärzte und Pflegende ablehnen, und stattdessen auf Überzeugungsarbeit setzen. In Sachen Homeoffice wiegt die Pandemiebekämpfung offenbar schwerer als das Bedürfnis gar nicht so weniger Arbeitnehmer, lieber im Büro als zu Hause zu arbeiten. Vor allem aber würde der Homeoffice-Zwang ausgerechnet die Arbeitgeber vor den Kopf stoßen, die seit Monaten organisatorischen Mehraufwand leisten, den Verlust von Kreativität hin- und eine deutlich schwierigere Personalführung auf sich nehmen, um ein Homeoffice-Modell zu gewährleisten. Ihre Mühe würde mit erheblichem bürokratischen Mehraufwand vergolten - und gelegentlichen Kontrollbesuchen. Nein, auch hier ist Zwang der falsche Weg und Überzeugungsarbeit der richtige.