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AUFGEKEHRT : Die Krise macht Urlaub

23.08.2010
2023-08-30T11:26:02.7200Z
2 Min

Wenig Geld zu haben ist Mist. Statt Sekt gibt's nur noch Selters. Statt Hartz IV-Euros nur noch Gutscheine. Plötzlich mehr Geld als erwartet zur Verfügung zu haben, ist aber auch nicht ganz einfach, wie man derzeit beobachten kann. Denn die Frage: »Was tun mit der Penunse?« wird höchst unterschiedlich beantwortet. Die Liberalen sehen Steuersenkungen näher kommen, die Union ist lediglich zu Steuererleichterungen bereit. SPD-Chef Gabriel wiederum sieht Spielraum für Lohnerhöhungen.

Nicht nur Deutschland sondern der gesamte Euroraum zeigt sich derzeit hoffnungsvoll, die Krise überwunden zu haben. Und das, wo noch im Mai der Gemeinschaftswährung angeblich das Aus drohte. Griechenland musste mit Milliardenhilfen gerettet werden und auch Spanien, Portugal und Italien befanden sich auf dem absteigenden Ast. So zumindest verkündeten es US-Rating-Agenturen. Die Frage, so schien es, war gar nicht mehr ob, sondern nur wann die Südeuropäer in die Pleite rutschen würden. Dass es schließlich doch nicht soweit gekommen ist, schieben positiv denkende Menschen den milliardenteuren Rettungsschirmen zu. Der Zeitpunkt, zu dem sich vermeintlich alle Probleme in Wohlgefallen aufgelöst haben, lässt aber auch noch einen anderen Schluss zu: Spätestens Anfang Juli geht die Urlaubssaison los. Das gilt für Rating-Agenten wie auch für Politiker. Und auch die Spekulanten müssen von ihrem anstrengenden Tun mal ausspannen. Für Krisen ist da kein Platz.

Doch es naht der September, das süße Leben geht zu Ende - Schuften ist wieder angesagt. Spekulanten dürften versuchen, den Euro-Rettungsschirm anzusägen. Die Herren Westerwelle, Schäuble und Gabriel sollten daher mit dem Verteilen des unerwarteten Geldsegens erst einmal abwarten. Könnte schließlich sein, dass bald wieder neue Schirme gebraucht werden