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Luther als Lockvogel

20.12.2010
2023-08-30T11:26:12.7200Z
2 Min

Tourismus

Bis zum 500. Jahrestag des Thesenanschlags Martin Luthers an der Schlosskirche zu Wittenberg im Jahr 2017 ist es zwar noch ein bisschen hin, touristisch soll der Reformator aber schon jetzt Gäste aus aller Welt nach Deutschland locken. Die seit September 2008 laufende "Lutherdekade" biete hervorragende Möglichkeiten, die historische Entwicklung der Reformation sowie deren kulturhistorischen und religiösen Auswirkungen in touristischen Angeboten aufzugreifen, hoben Abgeordnete aller Fraktionen am vergangenen Mittwoch im Tourismusausschuss hervor. "Allein die weltweit 400 Millionen Protestanten bilden ein enormes Potential, da sie sich aus religiösen Gründen sicherlich für einen Besuch der Lutherstädte interessieren", erklärte der Ausschussvorsitzende Klaus Brähmig (CDU).

Die Bundesregierung will nach eigenen Angaben insgesamt 35 Millionen Euro in die Lutherdekade investieren. Jedes Jahr der Dekade stellt einen Themenschwerpunkt in den Mittelpunkt, der in vielfältigen Projekten, Ausstellungen, Veröffentlichungen sowie Bildungs- und Kulturveranstaltungen beinhaltet. Das laufende Jahr steht unter dem Motto "Reformation und Bildung", das kommende Jahr hat den Schwerpunkt "Reformation und Freiheit". Im Jahr 2012 liegt der Fokus auf dem Thema Reformation und Musik.

Die Unions-Fraktion lobte die Zugkraft der geplanten Themenjahre. Schon jetzt habe die Lutherdekade eine erhebliche Eigendynamik entfaltet. Die SPD-Fraktion betonte, mit der Lutherdekade stelle Deutschland nachdrücklich unter Beweis, dass es touristisch mit kulturhistorisch anspruchsvollen Veranstaltungen aufwarten könne. Die FDP-Fraktion zeigte sich besorgt, dass die Länder in ihrem Engagement zum Teil noch nicht ausreichend nachzögen. Immerhin seien fünf Millionen Euro des Bundes pro Jahr eine erhebliche Investition. Die Linke schloss sich den Bedenken an. Die Grünen unterstrichen, dass neben der Vermarktung der Lutherdekade im Ausland auch die Frage des innerdeutschen Marketings zu berücksichtigen sei.