Ausreichender Ausblick

Der Vorschlag der Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen, in zukünftigen Sportberichten der Bundesregierung zusätzliche Themengebiete aufzunehmen, wird von der Unions- und der FDP-Fraktion abgelehnt. Bei der Sportausschusssitzung am vergangenen Mittwoch, in der der 12. Sportbericht der Bundesregierung (17/2880) "zur Kenntnis genommen" wurde, machten Redner aller Fraktionen deutlich, dass es gut sei, einen solchen Bericht zu haben, der nicht nur ein Rückblick, sondern auch ein Ausblick sei.

In eigenen Entschließungsanträgen forderten jedoch die SPD- und die Grünen-Fraktionen, künftig weitere Kapitel in den Sportbericht aufzunehmen. So solle nach Ansicht der Grünen-Fraktion der Bekämpfung der Korruption im organisierten Sport ein eigenes Kapitel gewidmet werden, da diese eine große Gefahr für die Akzeptanz in der Öffentlichkeit sei sowie die Berechtigung der Sportförderung durch öffentliche Gelder in Frage stelle.

Die SPD-Fraktion plädierte für einen gesonderten Abschnitt zur Dopingbekämpfung sowie für die Aktivitäten der "nichtolympischen Verbände". Gleichzeitig wurde gefordert, die Zielvereinbarungen, die zwischen dem Deutschen Olympischen Sportbund, olympischen Verbänden und Bundesinnenministerium geschlossen wurden, offenzulegen. Einen weiteren Entschließungsantrag mit der Forderung, den Sport in seiner Gesamtheit zu fördern, hatten die Koalitionsfraktionen vorgelegt.,

Für die Vorschläge der Opposition gebe es keinen Bedarf, begründete die Koalition ihre Ablehnung der Anträge. SPD, Die Linke und Grüne bezeichneten die Vorlage von Union und FDP als "Ansammlung von Allgemeinplätzen" und enthielten sich.