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Zu viele Pizzen auf der Couch vor dem Bildschirm

Kinder- und Jugendliche Grüne fordern verbesserte Gesundheitsförderung - Koalition sieht Länder in der Pflicht

20.12.2010
2023-08-30T11:26:12.7200Z
2 Min

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert die Bundesregierung auf, gemeinsam mit den Bundesländern eine Strategie zur Gesundheitsförderung und Gesundheitsprävention bei Kindern und Jugendlichen zu entwickeln. Den Antrag der Grünen (17/3863) überwies der Bundestag am vergangenen Donnerstagabend ohne Debatte - die Reden wurden von den Abgeordneten zu Protokoll gegeben - zur weiteren Beratung an die Ausschüsse.

Gesundheitsrisiken

Die Grünen berufen sich auf die Ergebnisse des 13. Kinder- und Jugendberichts und anderer Studien der Bundesregierung aus den vergangenen zwei Jahren. All diese Studien hätten gezeigt, dass sich die gesundheitlichen Risiken bei circa 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen konzentrierten. Besonders stark betroffen seien Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien und Migrantenfamilien. Soziale Benachteiligungen, Umweltbelastungen und schlechte Ernährung würden zu gesundheitlichen Problemen führen. Zugleich sei eine dramatische Verlagerung der Krankheitsbilder von den akuten zu den chronischen und von den somatischen zu den psychischen Störungen zu beobachten. Fehlende Bewegung, ungesunde und einseitige Ernährung, Leistungsdruck und ein zunehmender Medienkonsum seien dafür wesentliche Ursachen.

Diesen Befund teilen zwar die Bundesregierung und die übrigen Fraktionen im Parlament. Den Antrag der Grünen bewerten sie jedoch unterschiedlich. Die CSU-Abgeordnete Dorothee Bär kritisierte, dass der Antrag die vielfältigen Initiativen der Bundesregierung zur Gesundheitsfürsorge und Prävention bei Kindern und Jugendlichen verschweige. Und in der Praxis seien auf diesem Gebiet zunächst einmal Länder und Kommunen zuständig. Der FDP-Parlamentarier Florian Bernschneider wies darauf hin, dass etwa 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland gesund und gut aufwachsen. Auch dies gehöre bei aller berechtigter Kritik zu einer ehrlichen Bestandsaufnahme.

Die SPD-Abgeordnete Marlene Rupprecht hingegen schloss sich den Forderungen der Grünen an. Ihre Fraktion habe dazu aber bereits einen eigenen Antrag eingebracht. Prinzipielle Zustimmung kam auch aus den Reihen der Linksfraktion. Die Hartz-Gesetzgebung zeige, so argumentierte Diana Golze, dass die Regierung nichts gegen Kinderarmut unternehme.