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ORTSTERMIN: BEI DER AKTIVEN MINIPAUSE : »Kraft tanken für den Rest des Tages«

05.12.2011
2023-08-30T12:16:53.7200Z
2 Min

Es ist 11.30 Uhr am Donnerstagvormittag. Rhythmische Klänge elektronischer Popmusik dringen aus einem Besprechungsraum im Deutschen Bundestag. Zwischen Konferenztischen und Stühlen erschließt sich am Ende des verwinkelten Raumes eine kleine Freifläche. Jeden Donnerstag mutiert sie zum Fitnesscenter, denn hier bietet der Bundestag seinen Mitarbeitern die so genannte "Aktive Minipause" an: Im Zeitraum von zwei Stunden ab 11.30 Uhr startet in Intervallen von 20 Minuten die viertelstündige Sporteinheit.

In der ersten Gruppe sind an diesem Donnerstag sechs Teilnehmer. Genau gesagt, ein Mann und fünf Frauen. Die Altersstruktur reiche von jung bis alt, erklärt Thomas Wrana, Mitarbeiter des zuständigen Referats im Bundestag, das die Minipause organisiert. Insgesamt seien etwa 35 bis 75 Mitarbeiter wöchentlich dabei, "in Sitzungswochen sind es immer weniger", erklärt er.

Unter Anleitung eines hauptberuflichen Fitnesstrainers soll die angespannte Muskulatur der Angestellten im Rücken- und Schulterbereich entkrampft und gedehnt werden. Die Bewegung aktiviert darüber hinaus das Herz-Kreislaufsystem und soll eine kurze Abwechslung sein, die neue Kraft und Energie für den Rest des Arbeitstages bringt.

"Die aktive Minipause reiht sich ein in die betriebliche Gesundheitsförderung, denn dem Bundestag als Arbeitgeber ist die Gesundheit seiner Beschäftigten sehr wichtig", betont Wrana ."Kraft tanken für den Rest des Tages - Aktive Minipause" lautet das Motto der sportiven Einheit. Diese ist allerdings keinesfalls eine Erfindung des Bundestags, sondern bereits seit Jahren Mittel der betrieblichen Gesundheitsförderung.

Trainer Magnus, der - wie sollte es auch anders sein - schlanke, trainierte, große Mann mit den kurzen und leicht ergrauten Haaren, beherrscht sein Handwerk und ist vollkommen in seinem Element. Dynamisch macht er alle Übungen vor und mit, gibt Anweisungen, scherzt, motiviert und erklärt, wofür diese und jene Verrenkung nun genau gut sein soll. Diese Trainingsmethode nennt sich deduktiv: vormachen - nachmachen - mitmachen. "Das ist ein gutes Angebot, es macht Spaß und man sollte es nutzen", sagt Karin Senger, Mitarbeiterin im Petitionsausschuss, begeistert.

Ob der Kürze der Zeit sind die Übungen so konzipiert, dass sie sich in normaler Alltagskleidung durchführen lassen. Mit einem elastischen Schwingstab, fast zwei Meter lang, mit kleinen Gewichten an den Enden, wird die Schulter-Rücken-Muskulatur trainiert und entspannt

Der Trainer gibt strikte Anweisungen: "Den Stab jetzt längs hinter den Rücken", "tiefer", "ein bisschen höher und ihr seht aus wie Weihnachtsengel", unterhält er die Gruppe. Gegen Ende der Einheit sammeln sich schon die Teilnehmer für die nächste Runde, immerhin mindestens zehn. Ausschließlich Frauen.

Die Minipause für Gruppe Eins neigt sich mit einer Ballade dem Ende zu. In ihrem Takt werden die Hände geknetet und verrenkt; jeder, der am Computer arbeitet, ahnt, wie wohltuend das sein muss.