Piwik Webtracking Image

VOR 55 JAHREN ... : Grundstein für Europa

12.03.2012
2023-08-30T12:17:27.7200Z
1 Min

25. März 1957: Römische Verträge unterzeichnet

Für Kanzler Konrad Adenauer (CDU) waren sie bis dato das "vielleicht wichtigste Ereignis der Nachkriegszeit": die Römischen Verträge. Am 25. März 1957 unterzeichneten die Benelux-Staaten, Frankreich, Italien und die Bundesrepublik Deutschland die Verträge in der Ewigen Stadt und schufen dabei nicht nur die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und die Europäische Atomgemeinschaft (Euratom). Die Römischen Verträge gelten als Grundstein der europäischen Integration. Dabei waren sie im Bundestag nicht unumstritten.

Denn schon kurz nach der Unterzeichnung wurde Kritik laut. In der Debatte über die Zustimmung zum Vertragsgesetz im Juli 1957 monierte Karl Mommer (SPD), dass das Europäische Parlament zu schwach sei - Bedenken, die auch Jahrzehnte später die Europapolitik beschäftigten: Nicht ohne Grund wurden im Lissabon-Vertrag, der 2009 in Kraft trat, dem Europaparlament mehr Kompetenzen zugesprochen. Ein anderes Problem sah die FDP: Die Verträge stärkten nicht die Einigung Europas, sondern seien lediglich eine Zollunion von sechs Staaten, sagte Robert Margulies und forderte, den Kreis der Mitgliedsländer zu erweitern. Sonst drohe eine "Zollmauer quer durch Europa". Aller Kritik zum Trotz stimmten die Abgeordneten den Verträgen zu, am 1. Januar 1958 traten sie in Kraft.

Was die Bewertung der Verträge angeht, sollte Adenauer Recht behalten: Aus der EWG und EURATOM entstand zusammen mit der 1951 gegründeten Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl im Jahr 1967 die Europäische Gemeinschaft. Aus ihr ging 1992 die Europäische Union hervor.