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Dienstwagenfahrer sollen sparen

12.11.2012
2023-08-30T12:17:41.7200Z
1 Min

Finanzen

Der Verkehrsclub in Deutschland (VCD) unterstützt die Bestrebungen der Linksfraktion und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, die Besteuerung von privat genutzten Dienst- und Firmenwagen stärker an ökologischen Kriterien wie dem Kohlendioxidausstoß auszurichten. Beide Fraktionen haben dazu entsprechende Anträge vorgelegt (17/9149, 17/8462). Dagegen lehnten Steuerexperten und Automobilbranche in einem öffentlichen Fachgespräch des Finanzausschusses am Mittwoch dieses Ansinnen mit dem Hinweis ab, ökologische Komponenten würden nicht in das Ertragsteuerrecht gehören.

Der VCD wies darauf hin, dass Fahrzeuge mit aufwändigen Spritspartechnologien und alternativen Antrieben teilweise erheblich teurer seien als vergleichbare herkömmliche Modelle. Wollten Dienstwagenfahrer heute entsprechende Fahrzeuge auswählen, müssten sie mit einer höheren Besteuerung des privaten Nutzungsanteils rechnen. Durch eine Spreizung der Steuersätze in Abhängigkeit vom Kohlendioxid-Ausstoß werde Anreize geben, vermehrt diese Modelle zu wählen, argumentierte der VCD.

Dagegen verwies die Bundessteuerberaterkammer auf drohende Mehrbelastungen der Firmen- und Dienstwagennutzer. Besteuert werde heute nicht nur der geldwerte Vorteil aus der Privatnutzung mit monatlich einem Prozent des Listenpreises. Auch die Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte seien mit 0,03 Prozent des Listenpreises pro Monat und Entfernungskilometer zu besteuern. "Auch hier müssten gegebenenfalls die vorgesehenen Modifizierungen nach Kohlendioxid-Gehalt greifen und würden wohl zu erheblichen Mehrbelastungen führen", warnte die Organisation.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) äußerte "schwerwiegende steuer- und wirtschaftspolitische Bedenken". Außerdem hätten sich die durchschnittlichen Kohlendioxid-Emissionen von Firmenwagen 2011 im Vergleich zum Vorjahr mit fünf Prozent wesentlich stärker als bei privaten Neuzulassungen (2,8 Prozent) reduziert.