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"Die Bautätigkeit hat wieder Fahrt aufgenommen"

REGIERUNGSBERICHT Koalition sieht Engpässe bald überwunden. Die Hälfte des Vermögens privater Haushalte steckt in Immobilien

04.03.2013
2023-08-30T12:23:55.7200Z
2 Min

Wohnen ist für die Menschen ein wichtiges Gut, und das lassen sie sich einiges kosten. Das gilt sowohl für Eigentümer als auch für Mieter. Das wird auch deutlich in dem Bericht der Bundesregierung über die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Deutschland (17/11200), den der Bundestag am Donnerstag zur weiteren Beratung an die Ausschüsse überwiesen hat. Danach ist etwa die Hälfte des Vermögens der privaten Haushalte in Immobilien investiert. Vom Bruttoinlandsprodukte entfielen 2011 rund 560 Milliarden Euro oder 22 Prozent auf Immobilien. Das sind zum einen Hochbauinvestitionen und zum anderen Konsumausgaben der privaten Haushalte für das Wohnen. Für die privaten Haushalte sind laut Bericht die Ausgaben für das Wohnen der größte Einzelposten ihrer Konsumausgaben. 2011 hätten sie 338 Milliarden Euro oder knapp ein Viertel der Konsumausgaben dafür ausgegeben.

Neue Lage

In jüngster Zeit veränderte sich die Lage auf den Wohnungs- und Immobilienmärkten vieler Städte und Regionen in Deutschland "spürbar", schreibt die Regierung. Bis vor kurzem seien größere Preis- und Mietsteigerungen noch eher eine Ausnahme gewesen, die sich im Wesentlichen auf wenige für ihre engen Wohnungsmärkte bekannten Großstädte beschränkt hätten. Aktuell zeichne sich jedoch in einer zunehmenden Zahl von Städten und Regionen Wohnungsmarktengpässe ab. Ausgelöst werden diese laut Regierung von einer wieder gestiegenen Nachfrage nach Wohnraum. Hinzu komme vor dem Hintergrund erheblicher Unsicherheiten auf den Kapitalmärkten eine wachsende Attraktivität von Wohnungen als Kapitalanlage. Diese Faktoren würden auf eine Bautätigkeit treffen, die sich über mehrere Jahre auf einem Niveau bewegte, das für eine nachhaltige Marktentwicklung zu gering war. So verzeichnen die Wohnungsmärkte nicht nur der besonders wirtschaftsstarken Ballungsräume spürbare Verknappungstendenzen. Diese schlagen sich in steigenden Preisen und Mieten nieder und gehen mit Versorgungsengpässen besonders bei einkommensschwachen Haushalten einher. "Erfreulicherweise hat die Bautätigkeit inzwischen wieder kräftig Fahrt aufgenommen und wird auf mittlere Sicht zur Behebung der Engpässe beitragen", schreibt die Regierung.

Angesichts der aktuellen Entwicklung erweise das "bewährte Instrumentarium" zur sozialen Sicherung des Wohnens erneut seine hohe Wirksamkeit und soziale Treffsicherheit. Bund, Länder und Kommunen würden "erhebliche Haushaltsmittel" dafür aufwenden, dass sich einkommensschwache Haushalte in allen Teilen des Landes angemessenes Wohnen zu tragbaren Bedingungen leisten könnten. Hierzu zählen insbesondere das Wohngeld, die Übernahme der Kosten der Unterkunft im Rahmen der Grundsicherung und die soziale Wohnraumförderung der Länder.