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FAMILIE I : Schluss mit dem E-Dampf

Konsumverbot für Minderjährige kommt

07.12.2015
2023-08-30T12:28:13.7200Z
2 Min

So viel Einigkeit ist selten: Alle Bundestagsfraktionen sind sich einig, dass Minderjährigen der Konsum von elektronischen Zigaretten und Wasserpfeifen (Shishas) untersagt und der Verkauf an Jugendliche unter 18 Jahren verboten werden soll. Der Bundestag debattierte am vergangenen Freitag in erster Lesung über einen Gesetzentwurf der Bundesregierung (18/6858), mit dem die Abgabe- und Konsumverbote für Tabakwaren im Jugendschutzgesetz und im Jugendarbeitsschutzgesetz auf E-Zigaretten und E-Shishas ausgeweitet werden soll. Der Bundesrat hat sich bereits für eine Verabschiedung der Gesetzesvorlage ausgesprochen.

Die Regierung verweist auf die Gesundheitsrisiken des Sucht- und Nervengiftes Nikotin, das auch beim Rauchen von E-Zigaretten und E-Shishas eingeatmet werde. Auch der Konsum von nikotinfreien elektronischen Zigaretten und Shishas sei gesundheitsgefährdend, da beim Verdampfen der aromatisierten Flüssigkeiten krebserregende Stoffe entstünden. Deshalb gehörten sie nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen, betonte Familienministerin Manuela Schwesig (SPD). Jeder fünfte Minderjährige habe laut einer Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bereits einmal eine E-Shisha und jeder siebte eine E-Zigarette probiert. Mit der Gesetzvorlage werde nun eine Regelungslücke im Jugendschutz geschlossen, sagte Schwesig.

Dieser Sichtweise schlossen sich die Redner aller Fraktionen an. Norbert Müller (Linke) argumentierte, dass der Konsum von E-Zigaretten und E-Shishas nicht nur gesundheitsgefährdend sei, sondern auch die Gefahr erhöhe, dass Jugendliche das Rauchen dadurch "erlernen" und später auf klassische Tabakwaren umsteigen. Müller mahnte zugleich jedoch ein insgesamt deutlicheres Vorgehen der Bundesregierung im Bereich der Suchtprävention an.

Harald Terpe (Grüne) sprach sich dafür aus, das Gesundheitsrisiko von elektronischen Zigaretten und Wasserpfeifen besser zu erforschen und mehr Aufklärung zu betreiben. Auch Markus Koob (CDU) schloss sich diesen Forderungen an. Über den Konsum und die Wirkung sei bislang zu wenig bekannt.