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Aufgekehrt : Mein Amt, mein Deal

26.08.2019
2023-08-30T12:36:26.7200Z
2 Min

Manche Leute kaufen sich einen Garten, andere einen Garten mit Villa und Trump will eben Grönland kaufen. Die USA haben Erfahrung im Ankauf größerer Flächen. Alaska gehörte mal zu Russland und galt als entlegene Gefriertruhe, allenfalls ein Paradies für neurotische Eisbären, bis die USA eine Offerte abgaben und das riesige Areal vor rund 150 Jahren zum Freundschaftspreis von 7,2 Millionen Dollar erwarben. Die Russen beißen sich heute noch in den Hintern, wenn sie an die Rohstoffvorkommen unter den schroffen Bergen denken, ganz abgesehen von den strategischen Möglichkeiten.

Wahrscheinlich waren es auch diesmal wieder die Dollar-Zeichen in Trumps Augen, die den Ausschlag gaben. Über die Preisvorstellung wurde nichts bekannt, aber der US-Präsident hat wahrscheinlich gedacht, mit der dänischen Regierungschefin Mette Frederiksen habe er bei dem Deal gute Karten, bekanntlich verstehen Frauen ja nichts von Geld und Geschäften. Die Russen waren blöd, warum sollten die Dänen nicht auch blöd sein? Die nette Mette hat Trumps Annäherungsversuch aber gleich völlig missverstanden und den Deal zickig abgelehnt, obgleich der Präsident den arktischen Eispanzer sogar mit schicken Trump-Towern verschönern wollte: Penthouse mit Weißblick, zum Beispiel für Demokraten, Notenbankchefs und Klimaaktivisten, die sich im Exil gegenseitig warmkuscheln könnten, wenn die Heizung ausfällt.

Noch gar nicht ausreichend gewürdigt wurde Trumps Landkaufplan als neue Option in der Krisendiplomatie. Vielleicht sind wir nur einen Tweet entfernt von der herrlichen Botschaft: "Trump kauft den Taliban Afghanistan ab." Claus Peter Kosfeld