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technologie : Wasser als Energiequelle

Abgeordnete sehen Zukunft für Wasserstoff

18.11.2019
2023-08-30T12:36:31.7200Z
2 Min

Welche Rolle soll Wasserstoff als Energieträger im Strom- und Versorungsmix der Zukunft spielen? Geht es nach den Vorstellungen der FDP auf jeden Fall eine gewichtige - so fordern es die Abgeordneten in einem Antrag (19/15049), der am Freitag im Bundestag debattiert wurde. Demnach sollen bis zu 500 Millionen Euro jährlich ab 2021 für Wasserstoffprojekte in Südeuropa und im nördlichen Afrika zur Verfügung gestellt werden, die von Europäischer Investitionsbank und der KfW Förderbank finanziert werden. Bei der Energiewende müsse Technologieoffenheit herrschen, heißt es in dem Antrag zu Begründung. Grüner Wasserstoff könne fossile Brennstoffe in der Industrie ersetzen und in Brennstoffzellen Autos antreiben oder Gebäude heizen. Strom aus Sonne und Wind werde durch chemische Umwandlung in Wasserstoff speicherbar und sei leicht über weite Strecken zu transportieren, argumentieren die Abgeordneten weiter.

Außerdem will die FDP den Emissionshandel auf die Bereiche Gebäude und Verkehr ausdehnen. Die zusätzlichen Einnahmen aus dem Emissionshandel, deren Höhe die Abgeordneten auf etwa 9,5 Milliarden Euro schätzen, sollen dafür genutzt werden, um die Stromsteuer und EEG-Umlage ab 2021 zu senken. Künftig müsse die Energiewende stärker innovativ und international gedacht werden, so die Abgeordneten.

Vertreter der Regierungsfraktionen zeigten Sympathien für die Initiative und verwiesen auf eingeleitete oder abgeschlossene Maßnahmen der Bundesregierung im Bereich Wasserstoff. Man arbeite an einer Wasserstoff-Strategie. Auch von der Linksfraktion kam Zuspruch, was die Auführungen zum Wasserstoff und Überlegungen zum Stromimport zugunsten der Versorgungssicherheit betrifft. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen verwies darauf, dass Wasserstoff keine zuverlässige Versorgung garantieren könne. Die geplanten Ausnahmeregelungen für die Energiequelle etwa bei Abgaben seien nicht nachvollziehbar.

Die AfD-Fraktion hatte einen eigenen Antrag (19/15075) vorgelegt, der mitbehandelt wurde. Darin fordern die Abgeordneten eine stärkere Förderung der Pyrolyseforschung (siehe Seite 11). Dieser Antrag wurde zur weiteren Beratung an den Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung überwiesen, der FDP-Antrag soll im Wirtschaftsausschuss weiter erörtert werden.