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KULTUR : Blick der AfD auf Kolonialzeit

23.12.2019
2023-08-30T12:36:33.7200Z
1 Min

Nach Ansicht der AfD-Fraktion wird die Kolonialzeit kulturpolitisch einseitig und undifferenziert aufgearbeitet. In einem entsprechenden Antrag (19/15784) fordert sie die Bundesregierung deshalb auf, die Erinnerungskultur zur deutschen Kolonialgeschichte so zu gestalten, dass auch die "gewinnbringenden Errungenschaften dieser Zeit" zum Tragen kommen. Diese müssten im Rahmen eines Dialogprozesses mit Vertretern der ehemaligen Kolonien neben den "zweifellos geschehenen Grausamkeiten" herausgestellt werden. Auch im Schulunterricht müsse eine "differenzierte Auseinandersetzung" mit dem Kolonialismus stattfinden.

Zudem wendet sich die AfD-Fraktion gegen Reparationsforderungen, wie sie von den Nachfahren der Herero und Nama in Namibia auf einer "zweifelhaften Grundlage" erhoben würden. Im Rahmen des Krieges deutscher Kolonialtruppen gegen die Herero und Nama in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika habe es zwar "unverhältnismäßige Härten und Grausamkeiten" gegeben, von einem "systematisch oder vorsätzlich herbeigeführten Völkermord" könne keine Rede sein.

Ebenso spricht sie sich gegen die Restitution von Kulturgütern aus kolonialen Kontexten aus, die "auf einer undifferenzierten Klassifizierung der gesamten Kolonialzeit als ,verbrecherisch'" beruhten.

In ihrem Antrag beruft sich die AfD-Fraktion auf eine Aussage des Afrikabeauftragten der Bundesregierung, Günter Nooke (CDU), wonach der Kolonialismus dazu beigetragen habe, Afrika "aus archaischen Strukturen zu lösen".