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forschung : Karliczek will Kampf gegen Krebs vorantreiben

Mit einer »Nationalen Dekade« sollen neue Therapien schneller für Patienten nutzbar werden

04.02.2019
2023-08-30T12:36:15.7200Z
2 Min

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) will sowohl die Forschung als auch den Wissenstransfer beim Kampf gegen Krebs voranbringen. Ziel der gerade gestarteten Nationalen Dekade gegen Krebs sei es unter anderem, neue Therapien schneller aus der Forschung "ran ans Krankenbett" zu bringen, sagte die Ministerin vergangenen Freitag während der Debatte zur Hightech-Strategie der Bundesregierung (19/4100) sowie zu Anträgen der FDP (19/7118) und der Grünen (19/4857). Eine große Rolle beim Kampf gegen Krankheiten spiele auch die künstliche Intelligenz, so die Ministerin. Sie könne Muster bei Krankheiten aufdecken und darauf schließen, welche Therapien erfolgversprechend seien. Benötigt würden dazu möglichst viele Patientendaten, sagte Karliczek. Dennoch müsse aber die Privatsphäre der Patienten beachtet werden.

Karl Lauterbach (SPD) forderte, die Grundlagenforschung bei der Bekämpfung von Krebs zu stärken. "Da haben wir ein Defizit", sagte er. Um Daten in der Medizin nutzbarer und auswertbarer zu machen, brauche es zudem einheitliche Formate, die durch nationale Vorgaben erreichbar seien. "Wir haben das Geld, wir haben die Köpfe und wir haben die Möglichkeiten", so der SPD-Abgeordnete. Das müsse nun in der Nationalen Dekade gegen Krebs zusammengebracht werden.

Für die von Karliczek zu verantwortende Ausrichtung der Hightech-Strategie 2025 erntete die Ministerin gleichwohl Kritik der Opposition. Götz Frömming (AfD) sagte, es handle sich hierbei nicht um ein schlüssiges Programm zur Förderung der Hochtechnologie "sondern um eine Anhäufung wohlklingender Phrasen und Absichtserklärungen". Mit der Strategie werde ideologiegetriebene Gesellschafts- und Umweltpolitik mit dem Ziel der allumfassenden Umgestaltung des Landes betrieben.

Thomas Sattelberger (FDP) vermisste "das Strategische an dieser Strategie". Schon seit Jahren kritisierten Experten, dass der Hightech-Strategie konkrete Meilensteine, eine klare Zielhierarchie und eine ehrliche Positionierung, wo Deutschland im internationalen Wettbewerb steht, fehlen würden, sagte er.

In eine andere Richtung ging die Kritik von Petra Sitte (Die Linke). In zu wenigen Förderrichtlinien fänden sich Forschungen zu sozialen und gesundheitsbezogenen Dienstleistungen oder Forschungen an Szenarien zur Stärkung der Sozialsysteme, beklagte sie. Anna Christmann (Grüne) warf Karliczek vor, angesichts einer Erhöhung im Wissenschaftsbereich von jährlich nur 500 Millionen Euro nicht daran interessiert zu sein, das 3,5 Prozent-Ziel (3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Wissenschaft und Forschung) zu erreichen.

Albert Rupprecht (CSU) sprach hingegen von "Rekordinvestitionen in Wissenschaft und Forschung", denen aber ein Rückgang bei Innovationen gegenüberstehe. Deshalb sei die Verbesserung des Wissenstransfers "eine der Schlüsselaufgaben der laufenden Legislaturperiode".