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gesundheit : Reform bei Assistenzberufen

Kritik an Neuregelung für Notfallsanitäter

21.12.2020
2023-08-30T12:38:28.7200Z
1 Min

Gesundheitsexperten sehen die geplante Modernisierung der medizinisch-technischen Berufe positiv, plädieren aber für Ergänzungen und Änderungen am Gesetzentwurf der Bundesregierung (19/24447). Die Sachverständigen äußerten sich in einer Anhörung zu der Vorlage vergangene Woche in schriftlichen Stellungnahmen.

Mit dem Gesetz sollen die Berufe in der medizinischen Technologie aufgewertet werden. Die MTA-Reform betrifft die Laboratoriumsdiagnostik, Radiologie, Funktionsdiagnostik sowie die medizinische Technologie für Veterinärmedizin. Künftig soll eine Ausbildungsvergütung gezahlt werden; Schulgeld darf nicht mehr erhoben werden.

Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) lehnte die geplante Finanzierung zulasten der GKV ab. Die GKV müsse von Gesamtkosten im mittleren bis hohen zweistelligen Millionenbetrag ausgehen. Wieder würden mit der Finanzierung des Schulgeldes und der Ausbildungskosten durch die GKV staatliche Aufgaben quersubventioniert. Medizinisch-technische Fachgesellschaften forderten, mit der Reform sollten die Perspektiven für akademisch interessierte Bewerber verbessert werden. Sinnvoll sei die Erprobung einer Teilakademisierung.

Sanitäter Die Novelle sieht auch eine Anpassung des Notfallsanitätergesetzes vor, um Sanitätern im Einsatz mehr Rechtssicherheit zu geben. Nach Ansicht von Experten ist die vorgesehene Neuregelung nicht praktikabel. Der Deutsche Berufsverband Rettungsdienst (DBRD) erklärte, die dargestellten Voraussetzungen seien unrealistisch und würden in der Folge zu einer Verschlechterung der Einsatzabläufe führen. Patienten würden länger auf eine Behandlung warten, da Notfallsanitäter zunächst versuchen müssten, ihr Vorgehen ärztlich abzusichern.