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Aufgekehrt : Fußballer mit Imageproblem

08.03.2021
2023-11-13T09:51:14.3600Z
2 Min

Es kann jeden befallen, ist äußerst lästig und schwer wieder loszuwerden: das Imageproblem. Die Zahl der Betroffenen steigt in Zeiten von Social Media stetig, die Symptome - gesellschaftliche und soziale Ausgrenzung, wirtschaftliche Verluste bis hin zum Bankrott - sind schwerwiegend. Deutsche Autobauer leiden darunter seit dem Dieselskandal, der Wendler, seit er auf Instagram Verschwörungstheorien über Corona verbreitet. Beamte und Polizisten haben es, der Islam, die SPD, Andi Scheuer und genmanipulierte Lebensmittel auch. Pelzmäntel haben es gar nicht erst überlebt. Aktuell breitet sich das Imageproblem in Deutschland exponentiell aus. Es haftet plötzlich an Virologen, Ministerpräsidenten, an digitalen Lernplattformen, Querdenkern und, besonders hartnäckig, an Impfstoffen. Eine aufgeregte Boulevardblatt-Meldung über eine vermeintlich mangelhafte Wirkung reicht, um aus Hoffnungsträgern wie dem AstraZeneca-Vakzin Ladenhüter zu machen, die wie Blei in den Kühlschränken der Impfzentren lagern. Dabei hieß es doch, Impfstoffe seien das Gold des Jahres 2021? Beim Stichwort Gold muss es dem Chef des FC Bayern in den Ohren geklingelt haben. Karl-Heinz Rummenigge hat nämlich vorgeschlagen, Profifußballer könnten sich doch gegen Corona impfen lassen, um das Vertrauen der Bevölkerung in die Vakzine zu stärken. Vom FC Bayern lernen, heißt impfen lernen? Klar, wer will noch zögern, wenn sich athletische Jungmillionäre das Zeug in den Arm jagen lassen. Böse Zungen behaupten allerdings, der FC Bayern habe damit nur wieder seine Arroganz unter Beweis gestellt. Was bestätigt: Das Imageproblem lauert überall, nicht mal Fußballer sind dagegen immun. Johanna Metz