Piwik Webtracking Image

Kurz rezensiert

08.03.2021
2023-11-13T09:51:14.3600Z
2 Min

"Es mag sein, dass ich die erste Frau in diesem Amt bin, aber ich werde nicht die letzte sein, denn jedes kleine Mädchen, das zuschaut, sieht, dass dies ein Land der Möglichkeiten ist". Dieser Satz der ersten schwarzen Vizepräsidentin im "Land of the free", wie die US-Hymne beschwört, wird in die Geschichte eingehen und noch oft zitiert werden.

Als Tochter einer Inderin und eines Jamaikaners, die sich an der Universität Berkeley kennengelernt hatten, wuchs Kamala Harris in einem akademischen Umfeld in den USA und in Kanada auf. "Vom Kinderwagen" aus begleitete sie ihre Eltern zu den Bürgerrechtsdemonstrationen. Harris erinnert sich, dass sie und ihre Schwester stets als "schwarze Mädchen" galten, obwohl sich in den 1960er Jahren die politische Kultur allmählich wandelte. Nach der Scheidung ihrer Eltern habe die Mutter dafür gesorgt, dass die Töchter zu "selbstbewussten und stolzen schwarzen Frauen" heranwuchsen.

Die Biografie von Kamala Harris verfasste der erfahrene Journalist Dan Morain. Er beobachtete die Karriere der heutigen Vizepräsidentin von Anfang an. Seine umfassenden Kenntnisse gehören zu den Stärken dieses empfehlenswerten Buches: Der Journalist entfaltet vor den Lesern die politische Landschaft Kaliforniens in allen ihren Facetten. Teile des Bundesstaates sind konservativer als einige Südstaaten, andere gehören zu den liberalsten der Vereinigten Staaten. Es sei wichtig, "den höchst widersprüchlichen Umgang mit Rassismus in Kalifornien zu verstehen", betont Morain.

Ihren Aufstieg verdankt Kamala Harris nicht zuletzt ihrer Fähigkeit, sich souverän zwischen der liberalen und der konservativen Welt Kaliforniens zu bewegen. Als 25-Jährige begann ihre Erfolgsgeschichte als stellvertretende Bezirksstaatsanwältin, drei Jahrzehnte später war sie die Vertreterin Kaliforniens im Senat und ist als US-Vizepräsidentin qua Amt heute dessen Vorsitzende.