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verkehr I : Synthetische Kraftstoffe

AfD und FDP gegen Fokus auf E-Mobilität

08.03.2021
2023-11-13T09:51:14.3600Z
2 Min

In diesem Punkt sind sich AfD und FDP einig. Beide Fraktionen können "die einseitige Fokussierung der Bundesregierung auf die Elektromobilität nicht nachvollziehen", wie Judith Skudelny (FDP) unter Beifall von Dirk Spaniel (AfD) vergangene Woche vor dem Bundestag deutlich machte. Debattiert wurden Anträge der beiden Fraktionen, in denen sie sich für den Einsatz synthetischer Kraftstoffe (E-Fuels) stark machen. Die Vorlage der Liberalen (19/27180) wurde im Anschluss an die Debatte an den Umweltausschuss überwiesen, der AfD-Antrag (19/22186) auf Beschlussempfehlung des Verkehrsausschusses (19/24684) abgelehnt.

Ihrer Fraktion gehe es darum, einen weiteren Weg zur Erreichung der Pariser Klimaziele zu eröffnen und synthetischen, klimaneutralen Kraftstoffen eine faire Chance im Energie- und Mobilitätsmix der Zukunft einzuräumen", sagte Skudelny während der Debatte. Der FDP-Antrag sei ein Bekenntnis zur Technologieoffenheit - nicht als Selbstzweck, sondern als Möglichkeit, Wohlstand und Lebensqualität in Deutschland für die Zukunft zu sichern.

Auch aus Sicht von Oliver Grundmann (CDU) sind synthetische Kraftstoffe ein ganz zentraler Baustein, um auch zukünftig die Klimaziele zu erreichen. Wer glaube, den ideologischen Endkampf gegen den Verbrenner vom Zaun brechen zu müssen, verfolge den falschen Ansatz.

Spaniel sagte, drei Jahre habe es gedauert, "bis auch Sie festgestellt haben, dass synthetische Kraftstoffe die Lösung sind, mit der wir Mobilität für die Menschen in diesem Land sicherstellen können". Schon damals habe seine Fraktion einen Antrag eingebracht, bei dem es um die Anerkennung synthetischer Kraftstoffe ging - der seinerzeit aber abgelehnt wurde.

Ihre Fraktion wolle der Batterietechnik ebenso eine Chance geben "wie den synthetischen Kraftstoffen" sagte Ulli Nissen (SPD). "Kurzum, wir wollen wirkliche Technologieoffenheit", machte die Abgeordnete deutlich.

Lorenz Gösta Beutin (Die Linke) warnte davor, Energie zu verschwenden, "wenn wir erneuerbare Energien für die Herstellung synthetischer Kraftstoffe einsetzen, wobei 90 Prozent der eingesetzten Energie verloren geht". Nicht zuletzt mit Blick auf die hohen Herstellungskosten von synthetischen Kraftstoffen seien diese für den Pkw-Bereich "der falsche Weg".

Auch Cem Özdemir (Grüne) befand: "E-Fuels sind viel zu teuer fürs Auto." Deshalb würden immer mehr Hersteller auf die Batterie setzen.