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sport : »Hilfeschrei« des DOSB

Angebote für Kinder trotz Pandemie gefordert

19.04.2021
2023-08-30T12:39:35.7200Z
2 Min

Andreas Silbersack macht sich Sorgen. Wenn Kinder und Jugendliche sich im Lockdown daran gewöhnen, von früh bis abends vor dem Computer zu sitzen, "verabschieden sie sich von Bewegung", sagte der für Breitensport zuständige Vizepräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) vergangene Woche vor dem Sportausschuss. Benötigt werde eine Privilegierung der bis 14-Jährigen, damit sie wieder Sport treiben können. "Wir produzieren ansonsten eine verlorene Generation", warnte er in seinem "Hilfeschrei".

Der hallte auch bei der Bundestagsdebatte am folgenden Tag nach, bei der es vor allem um einen neuen Goldenen Plan für den Sportstättenbau ging, aber eben auch um das von Silbersack angesprochene Problem. Die Sportpolitiker aller Fraktionen, das wurde deutlich, teilen sowohl den Befund als auch die Forderungen des DOSB-Vizepräsidenten.

Eberhard Gienger (CDU) betonte: "Wir setzen uns bei den Beratungen um das neue Infektionsschutzgesetz für differenzierte Ausnahmen im Sport von Kindern und Jugendlichen ein." Die lange fehlenden Bewegungsangebote in Vereinen und Schulen verstärkten die bekannten Probleme wie Übergewicht, schlechte Kondition und schlechte Koordination, sagte er.

Jörn König (AfD) verlangte die Öffnung der Fitnessstudios und des Vereinssports. Dies sei in Coronazeiten notwendiger denn je. "Sport ist Teil der Lösung und stärkt das Immunsystem", betonte er.

Mahmut Özdemir (SPD) sagte, wenn Kindern nach fünf, sechs Stunden Homeschooling gesagt werden müsse: Du darfst einmal um den Block spazieren, aber du darfst keinen Sport treiben, könne er nur feststellen: "Das geht so nicht."

Den Sport differenziert zu betrachten, forderte Britta Dassler (FDP). Statt automatische Verbote brauche es eine Prüfung, "wie wir Sport an der frischen Luft ermöglichen können, auch in Kleinstgruppen".

Gerade im Freien ist das fast durchgängige Verbot von Schul- und Vereinssport aus Sicht von Andre Hahn (Die Linke) "unangemessen und kontraproduktiv".

Erhard Grundl (Grüne) gab dem Unionsabgeordneten Gienger Recht. Die "sogenannte Coronanotbremse" müsse der positiven Bedeutung des Sports im Außenbereich Rechnung tragen. "Ich hoffe, das wird auch von Ihrer Fraktion insgesamt so gesehen", sagte Grundl.