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Ortstermin: Ausstellung 30 Jahre Wismut Gmbh… : Eine Ära geht zu Ende

14.06.2021
2023-08-30T12:39:38.7200Z
2 Min

Still und leise verabschiedet sich Deutschland 2021 aus der Liste uranproduzierender Länder. Ein Meilenstein, der ohne die Arbeit der Wismut GmbH nicht möglich gewesen wäre. Welche Mammutaufgabe Europas größtes Umweltprojekt zu stemmen hatte, davon zeugt die Ausstellung "Für die Menschen. Für die Umwelt. 30 Jahre Wismut GmbH" im Paul-Löbe-Haus des Bundestages.

"Was sich im Gebiet der Wismut zwischen 1946 und 1990 ereignet hat, war eine der größten Umweltsünden Europas" erklärte Hans-Peter Friedrich (CSU), Vizepräsident des Deutschen Bundestages bei der virtuellen Eröffnung. Ohne Rücksicht auf die Umwelt und die dort lebenden Menschen ließen Sowjetunion und DDR in Sachsen und Thüringen Uranerz abbauen. Die dafür zuständige Wismut mauserte sich zum weltweit viertgrößten Einzelproduzenten von Urankonzentraten. Den Preis des Abbaus bezahlten Mensch und Tier vor Ort: zerstörte Landschaften, massive Verunreinigung der Umwelt und bleibende gesundheitliche Risiken, so die traurige Bilanz.

Mit der Wiedervereinigung übernahm die Bundesrepublik die Verantwortung für diese Hinterlassenschaften: Aus der SDAG Wismut wird die Wismut GmbH. Die Konzepte des Umweltprojekts seien innerhalb von zwei bis drei Jahren entstanden und haben die Wismut im Grunde durch die letzten drei Jahrzehnte getragen, resümiert Michael Paul, Technischer Geschäftsführer der Wismut GmbH. Aufgewachsen in der vom Bergbau gezeichneten Landschaft, arbeitete Paul zunächst als Lehrling in den Tunneln der damaligen Wismut AG; heute betreut er die Renaturierung der Gebiete. Die Wismut ist Teil seines Lebens.

Es ist eine Erfolgsgeschichte, die die Ausstellung nachzeichnet. Informationstafeln, Videos und originale Ausstellungsstücke dokumentieren das Erbe der Wismut und die gemeisterte Wegstrecke der letzten 30 Jahre. Ausgewählte Exponate der unternehmenseigenen Kunstsammlung ergänzen die Ausstellung und zeigen, wie der Uranabbau aus sozialistischer Perspektive glorifiziert wurde. Doch der Blick geht nicht nur zurück, auch zukünftige Aufgaben werden benannt. Es gehe nun darum, die sanierten Landschaften, besseren Umweltbedingungen und neue Lebensräume zu erhalten, so der Aufsichtsratsvorsitzende der Wismut GmbH, Wolfgang Meißner: "Wie vor 30 Jahren gilt es auch heute, Verantwortung zu übernehmen und neue Lösungen zu erarbeiten."

Die Ausstellung kann noch bis zum 25. Juni 2021 nach vorheriger Anmeldung besucht werden. Weitere Informationen zu den Anmeldeformalien unter: www.bundestag.de/wismut.