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Weiterverwenden : Zu gut für die Tonne

Viele Initiativen unterstützen das Vermeiden von Müll. Eine Übersicht

26.07.2021
2023-08-30T12:39:40.7200Z
3 Min

Viele Kommunen stemmen sich gegen die Vermüllung, dabei bekommen sie auch viel Unterstützung von Freiwilligen. Ramadama oder Cleanup werden diese Aufräumaktion im öffentlichen Raum genannt. Dabei geht es einerseits ganz konkret darum, die Umwelt von Unrat zu befreien. Gleichzeitig ist den Initiativen die Vorbildfunktion wichtig. Beim diesjährigen River Cleanup World 2021 am 6. Juni fanden über den Globus verteilt fast 800 Cleanups an Flüssen statt, darunter auch viele in Deutschland. Ausgerüstet mit Handschuhen und Mülltüten sammelten die Ehrenamtlichen kiloweise Zigarettenkippen, Kronkorken, Dosen und anderen Müll entlang der Ufer auf. Dort sieht der Müll nicht nur unschön aus, sondern stellt auch auch eine Gefahr für Flora und Fauna dar, und tatsächlich sind Kippenstummel die Nummer eins des weltweit an den Stränden angespülten Mülls. Sie vergiften das Wasser, und gelangen über Flüsse ins Meer. Unter ähnlichem Vorzeichen findet im September der jährliche World Cleanup Day statt. Über die Internetsetie des Projektträgers in Deutschland, "Let's Do It! Germany e.V.", können Kommunen ihren Cleanup eintragen.

Das leckere Mittagessen beim Restaurant nebenan abholen und dann gemeinsam mit den Kolleg:innen im nahegelegenen Park in der Sonne sitzend verspeisen: To-Go-Produkte, waren schon vor der Pandemie beliebt, aber inzwischen sind Einwegverpackungen ein sichtbares Problem in jeder deutschen Stadt. Inzwischen gibt es mehrere Anbieter, die mit Mehrwegangeboten umweltfreundliches To-Go ermöglichen wollen. So etwa das Unternehmen Recup, das für Cafés und Bäckereien, aber auch Kantinen und Mensen von Unternehmen, Universitäten, Schulen, Kliniken und Großveranstaltung wie Messen ein Pfandsystem für wiederverwendbare und recyclefähige Kaffeebecher anbietet.

Pfandbecher-System Das Prinzip funktioniert so: Recup-Partner bezahlen eine monatliche Systemgebühr. Diese richtet sich nach der Länge der Vertragslaufzeit. Darüber werden die Pfandbecher von recup geliehen. Für jeden Becher muss ein Euro Pfand hinterlegt werden, den die Geschäfte jeweils an ihre Kundschaft weitergeben. Somit fallen hier keine weiteren realen Kosten an. Nach Benutzung kann der Becher oder die Schale bei jeder teilnehmenden Ausgabestelle abgegeben werden. Der Becher wird dort gespült und ist wieder Einsatz bereit. Bis zu tausend Mal. Nach Angaben von Recup lohnt sich dieses Prinzip nicht nur für die Umwelt, sondern auch wirtschaftlich: Rechnet man circa neun Cent pro Einwegbecher im Einkauf, lohnt sich der Becher ab zwölf ausgegebenen Getränken to-go pro Tag. Ähnliche Mehrwegsysteme speziell für Restaurants biete das Start-up Relevo, das bislang in Berlin, München und Hamburg verfügbar ist sowie die Firma VYTAL Global GmbH aus Köln, die in verschiedenen Städten in Deutschland verbreitet ist.

Computer, Tablets und Handys benötigen viel Energie für ihre Herstellung und enthalten viele Rohstoffe. Je länger sie in Betrieb sind, umso besser für die Umwelt. Wenn Kommunen und Gemeinden IT ausmustern, können sie Geräte zum Beispiel an AfB abgeben. Die Abkürzung steht für "Arbeit für Menschen mit Behinderung", das Unternehmen ist nach eigenen Angaben Europas größtes gemeinnütziges IT-Unternehmen, spezialisiert darauf, gebrauchte Business-IT zu übernehmen, zertifiziert zu löschen, aufzuarbeiten und wieder zu vermarkten. Nicht mehr vermarktbare Geräte werden zerlegt und fachgerecht recycelt.

Weitergeben.org rettet gute gebrauchte Möbel vor dem Sperrmüll. Die Initiative vermittelt kostenfreie Gebrauchtmöbel, darunter Büro- und Schulungsmöbel an Kindergärten, Schulen und gemeinnützige Einrichtungen. Es ist der einzige Spendendienst, der auf gebrauchte Büromöbel und Gebrauchtmöbel in großer Anzahl spezialisiert ist.