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Restaurants : Kompostiermaschine im Lokal

Müllberge durch To-Go-Lieferungen und Zero-Waste-Konzepte

26.07.2021
2023-08-30T12:39:40.7200Z
2 Min

Die Corona-Pandemie reduzierte Vieles: Kontakte und die Luftverschmutzung zum Beispiel. Auf der anderen Seite führten die Lockdowns mit geschlossenen Restaurants zu einem Anstieg von Einwegverpackungen, deren Verbrauch vorher schon bedenklich war. Doch um "den Italiener um die Ecke" zu unterstützen oder einfach aus Mangel an Alternativen war die To-Go-Gastronomie das Gebot der Stunde. Die Folge: Es wurde, vor allem in Großstädten, massenhaft Essen nach Hause bestellt oder im Restaurant abgeholt, meist in Plastik und Aluminiumfolie verpackt.

Nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe fielen schon vor der Corona-Krise pro Jahr rund 155.000 Tonnen Abfall durch To-Go-Essensverpackungen an, was einem stündlichen Verbrauch von rund 400.000 Menüschalen entspricht. Während der Lockdowns stieg diese Menge noch einmal deutlich. In einer Umfrage im Auftrag des Lebensmittelverbands Deutschland vom März 2021 gaben 70 Prozent der Deutschen an, Essen bestellt oder abgeholt zu haben. Nur 12 Prozent nutzten dafür eigene Behältnisse. Nicht nur die Umwelthilfe warnte deshalb schon vor einem Jahr, die Corona-Krise dürfte nicht zur Müllkrise werden. Dabei versuchten sowohl Kommunen als auch viele Gastronomiebetriebe, das Problem durch Förderung des Angebots von Mehrwegverpackungen zu reduzieren. Auch die Kantine des Bundestages bietet seit einigen Monaten die Mitnahme des Essens über Mehrwegbehälter an. Über eine App können die Schalen nicht nur dort, sondern in vielen anderen, an dem Kreislaufsystem beteiligten Restaurants der Umgebung abgeben werden.

Das Konzept der Müllvermeidung heben so genannte "Zero-Waste-Restaurants" jenseits von To-Go-Behältern auf eine neue Stufe. Unweit des Regierungsviertels eröffnete 2019 mit dem "Frea" das erste Zero-Waste-Restaurant Deutschlands. Ziel ist es, so gut wie keinen Müll zu produzieren. Das fängt bei den Verpackungen an, in denen Lebensmittel geliefert werden. Da kommt das Gemüse von regionalen Bauernhöfen eben in Kisten, Öl- oder Essig in Flaschen mit einem Pfandsystem. Das Mehl wird nicht in Ein-Kilo- sondern in 25-Kilopaketen aus recycelbarem Rapier geliefert. Vieles andere, wie Brot oder Nudeln oder Schokolade, wird komplett selbst hergestellt. Und die Essensreste? Sie werden nicht etwa weggeworfen, sondern in eine eigene Kompostiermaschine gesteckt, das Herzstück des Restaurants. Sie schafft es, in 24 Stunden die Lebensmittelreste zu Kompost zu machen.