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Vor 5 Jahren... : Per Volkslied zur Popularität

30.08.2021
2023-08-30T12:39:40.7200Z
1 Min

24.8.2016: Walter Scheel ist tot. Er war FDP-Chef, Bundesaußenminister, Vizekanzler, Vizepräsident des Bundestages und Bundespräsident. In Erinnerung blieb er den meisten Deutschen aber als Sänger. Die Rede ist von Walter Scheel, der am 24. August 2016 im Alter von

97 Jahren gestorben ist.

Scheel war in seiner Zeit als Außenminister (1969 bis 1974) unter Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) für den deutsch-deutschen Grundlagenvertrag und die zunächst umstrittene neue Ostpolitik verantwortlich. Mit dem Atomwaffensperrvertrag und den Ostverträgen mit der Sowjetunion, Polen und der CSSR schlug die sozialliberale Koalition einen neuen außenpolitischen Kurs ein - er galt später als Grundstein für die Wiedervereinigung. Von 1974 bis 1979 war Scheel Bundespräsident. In dieser Funktion setzte er sich immer wieder für die Einheit Europas ein. Häufig wandte er sich dabei an junge Menschen und mahnte sie, aus den Fehlern früherer Generationen zu lernen. Den Wunsch von SPD und FDP erneut als Bundespräsident zu kandidieren, lehnte er ab. Sein Nachfolger wurde Karl Carstens. Zu Popularität gelangte Walter Scheel mit einem Volkslied: Für einen guten Zweck schmetterte er 1973 als amtierender Außenminister in einer Fernsehsendung "Hoch auf dem Gelben Wagen". Die Schallplatte, die er für die "Aktion Sorgenkind" aufnahm, verkaufte sich bis zum Frühjahr 1974 mehr als 300.000 Mal.

In den Jahren vor seinem Tod zog sich Scheel ins Private zurück. Der an Demenz Erkrankte starb in einem Pflegeheim bei Freiburg.