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15. Weltnaturgipfel in Montreal : Hoffen auf einen weiteren Paris-Moment

Vor dem Gipfel in Montreal fordert der Bundestag mehr Einsatz im Kampf gegen das Artensterben.

05.12.2022
2024-01-12T15:37:26.3600Z
2 Min

Auf der Pariser Klimakonferenz 2015 gelang es der internationalen Staatengemeinschaft, sich darauf zu einigen, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad zu begrenzen. Ein Ziel. das zwar schon bald verfehlt werden könnte - dennoch hoffen Natur-und Artenschützer beim am Mittwoch im kanadischen Montreal beginnenden 15. Weltnaturgipfel auf einen solchen "Paris-Moment". Bis zum 19. Dezember wollen die 196 Staaten ein neues globales Abkommen schließen, mit dem das beschleunigte Artensterben gestoppt werden soll. Ein zentrales Ziel der Verhandlungen: Bis 2030 sollen 30 Prozent der Fläche an Land und im Meer unter Schutz zu stehen. Wichtig auch: die Frage der Finanzierung des globalen Artenschutzes. Die Ausgangslage ist jedoch alles andere als günstig: Schon die Ziele des Vorgängerabkommens wurden nicht erreicht, die Vorverhandlungen endeten ohne Konsens.

Wissenschafter und Nichtregierungsorganisationen warnen daher vor einem Scheitern und fordern echte Ergebnisse. Es brauche zudem eine "Trendwende" auch beim Wirtschaften, heißt es in einer vergangene Woche in Berlin vorgestellten Erklärung. Diesem Drängen schließt sich auch der Bundestag an: Auf Initiative der Koalitionsfraktionen, deren Antrag für einen "ambitionierten globalen Rahmen zum Schutz der Biodiversität" (20/4680) das Parlament gegen die Stimmen von AfD und Linke am letzten Donnerstag annahm, fordern die Abgeordneten von der Bundesregierung einen entschiedenen Einsatz für den Artenschutz. "Deutschland müsse als "Signal an internationale Partner" einen angemessenen finanziellen Beitrag leisten, heißt es unter anderem in der Vorlage.

Kanzler sagt 1,5 Milliarden Euro jährlich für den Biodiversitätsschutz zu

Über die vom Kanzler bereits ab 2025 zugesagten 1,5 Milliarden Euro jährlich für den Biodiversitätsschutz sei er daher "froh", sagte Harald Ebner (Grüne). Christoph Hoffmann (FDP) und Lina Seitzl (SPD) betonten die Bedeutung der Artenvielfalt für Klima, Gesundheit und Ernährungssicherheit. Seitzl forderte zudem mit Blick auf die Gipfelziele "überprüfbare Indikatoren".

Klaus Mack (CDU) signalisierte Zustimmung, kritisierte aber, die Ampel bleibe bei finanziellen Fragen zu vage. Das Budget für Entwicklungszusammenarbeit sinke bis 2026 sogar. Das passe nicht zusammen. Andreas Bleck (AfD) monierte "faule Transferzahlungen" und Ralph Lenkert (Linke) warf der Ampel vor, im Antrag Gentechnik-Forderungen zu verstecken. Das sei "dreist", daher lehne seine Fraktion den Antrag ab.