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Spätfolgen von Corona : Kampf gegen Long-Covid

Die Unionsfraktion fordert in einem Antrag mehr Forschung zu Long-Covid, ME/CFS und Post-Vac.

20.03.2023
2024-03-14T13:59:21.3600Z
2 Min
Foto: picture alliance/dpa/Christophe Gateau

Die Initiative „Long COVID“ will eine Anlaufstelle für Menschen sein, die an den Spätfolgen einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus leiden und Antworten, Erkenntnisse und Hilfe suchen.

Die Unionsfraktion fordert eine langfristig und breit angelegte Forschungsstrategie gegen Long-Covid. Laut einer aktuellen Studie litten in Deutschland mindestens eine Million Bürger unter den anhaltenden Folgen einer Covid-Infektion, heißt es in einem Antrag der Fraktion, der vergangene Woche auf der Tagesordnung stand. Die vielfach empfundene Hilflosigkeit im Umgang mit der Erkrankung sowie die kräftezehrende Suche nach einer zutreffenden Diagnose und wirksamen Behandlungsmethoden verbreiteten in der ganzen Gesellschaft unermessliches Leid und Verzweiflung.

Bund soll Forschung zu Long-Covid, ME/CFS und Post-Vac-Syndrom fördern

Die Abgeordneten fordern in dem Antrag, die Forschung zu Long-Covid, der Erkrankung Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue Syndrom (ME/CFS) und dem sogenannten Post-Vac-Syndrom durch die Projektförderung des Bundes erheblich auszubauen.

In der Debatte waren sich Redner aller Fraktionen einig, dass die Patienten mehr Hilfe brauchen und es sich nicht um wenige Fälle handelt, sondern viele Menschen und ihre Familien betroffen sind. Katrin Staffler (CSU) berichtete wie andere Redner auch von zahlreichen Hinweisen Betroffener, von heftigen Symptomen, gravierenden Einschränkungen im Leben dieser Menschen und der verzweifelten Suche nach einem Ausweg. Angesichts der Größe der Herausforderung reichten die bisherigen staatlichen Forschungs- und Fördermittel vorne und hinten nicht.

Ruppert Stüwe (SPD) versicherte, niemand verschließe die Augen vor dem Leid der Betroffenen. Er räumte aber ein, dass insbesondere im Fall ME/CFS schon vor Corona nicht genug getan worden sei. Es sei ein Skandal, wenn Menschen Briefe schreiben müssten, damit geforscht werde.

AfD: Impfnebenwirkungen sind kein Randphänomen

Auf Impfnebenwirkungen (Post-Vac) ging Michael Kaufmann (AfD) ein. Infolge der Corona-Pandemie sei es zu einer gestiegenen Zahl dauerhaft manifester Krankheitsbilder gekommen. Ob dies auf die Infektion oder Impfung zurückgehe, müsse erforscht werden. Impfnebenwirkungen seien jedenfalls kein Randphänomen.

Katrin Göring-Eckardt (Grüne) berichtete, eine kanadische Regierungsberaterin habe unlängst von einem "Massenbehinderungsereignis" gesprochen, das müsse ernst genommen werden. Petra Sitte (Linke) sagte, die teils schwer zu ertragenden Einzelschicksale müssten alle motivieren, endlich mehr zu tun. Stephan Seiter (FDP) versprach, die Mittel würden dorthin gebracht, wo ihr Einsatz sinnvoll sei. "Wir wollen ihnen helfen, wir werden ihnen helfen."