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Künftige Energieversorgung : "Wir wollen und können Wasserstoff-Weltmeister werden"

Der Bundestag debattiert über einen Unions-Antrag zum schnellen Wasserstoffhochlauf.

15.05.2023
2024-01-08T20:37:04.3600Z
2 Min

Wasserstoff ist nach Ansicht der CDU/CSU-Fraktion der Schlüssel für eine starke und klimafreundliche Volkswirtschaft. "Wir wollen und können Wasserstoff-Weltmeister werden", heißt es in dem Unions-Antrag mit dem Titel "Wasserstoffhochlauf pragmatisch, schnell und technologieoffen voranbringen. Für eine starke Wirtschaft, für Klimaneutralität." Der Antrag stand am vergangenen Donnerstag auf der Tagesordnung des Bundestages.

Eingangs der Debatte sagte Oliver Grundmann (CDU) mit Blick auf die "überfällige Fortschreibung der Wasserstoffstrategie" durch die Ampelkoalition, er sehe nur "Mutlosigkeit und regulatorische Hürden, vor allem für alle Wasserstofffarben, die nicht grün sind, Ausbauziele, die sehr ambitioniert sind, die wir aber so, durch Überregulierung, durch planwirtschaftliche Festlegung oder etwa durch Staatsbeteiligungen, nicht erreichen werden."

SPD: Im Unions-Antrag steht kein Wort über erneuerbare Energien

Darauf entgegnete Andreas Rimkus, der Wasserstoffbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, im Unionsantrag fehle eine Perspektive völlig, und das seien die erneuerbaren Energien. "Egal ob Elektrolyse, Pyrolyse oder Ammoniak-Cracking, wir müssen die Erneuerbaren immer mitdenken."

Rainer Kraft (AfD) nannte den Unionsantrag "ein bisschen was fürs Schaufenster". Zur Erzeugung von Wasserstoff brauche es Energie, "viel Energie; Energie - und das gehört zur Wahrheit dazu -, die wir gar nicht haben".

Sie hätte sich "wirklich über einen Antrag gefreut, der neue Konzepte liefert", gab die Grünen-Politikerin Ingrid Nestle zu Protokoll - leider habe die Union aber "ein Sammelsurium an Schlagwörtern, an Forderungen, die wir längst erfüllt haben" vorgelegt.

FDP: Union korrigiert sich selbst

Dem stimmte Till Mansmann (FDP) zu: Der Antrag sei eine "Korrektur" der ersten Wasserstoffstrategie der Union vor drei Jahren, "und zwar ganz im Sinne dessen, was wir in den letzten Monaten erarbeitet haben".

Eine Schlüsselrolle beim Ausbau der Wasserstoffversorgung nähmen auch die Netze ein, sagte Linken-Politiker Klaus Ernst und erinnerte daran, dass Deutschland Gasnetze mit einer Länge von 500.000 Kilometern habe.

Antrag von CDU und CSU abgelehnt

Im Anschluss an die Debatte wurde der Antrag an den federführenden Ausschuss für Klimaschutz und Energie zur weiteren Beratung überwiesen. Tags zuvor lehnte der Bundestag einen Antrag der CDU/CSU-Fraktion mit dem Titel "Technologieagenda Neue Energien - Rolle der Wissenschaft in der Bundesregierung stärken" gegen das Votum der Antragsteller ab, in dem die Union eine technologische Strategie der Ampelkoalition anmahnte.