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Ortstermin auf der Fraktionsebene : "Kinder brauchen Frieden, keinen Krieg!"

Auch Kinder und Jugendliche müssen in Kriegen kämpfen. Beim Red Hand Day wird mit roten Fingerabdrücken gefordert: Stop den Einsatz von Kindersoldaten!

13.02.2023
2024-02-27T13:09:15.3600Z
2 Min
Foto: DBT/photothek/Leon Kuegeler

Der 12. Februar ist in vielen Ländern ein Aktionstag, um ein Zeichen gegen die Rekrutierung von Kindersoldaten zu setzten: Auch zahlreiche Abgeordnete nahmen am Red Hand Day teil.

Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen) drückt ihre Hand fest auf das Blatt Papier. Dann hebt sie ihren Arm und betrachtet den blutroten Abdruck, den ihre Hand auf dem weißen Zettel hinterlassen hat. "Kinder brauchen Frieden, keinen Krieg!", hatte die Familienministerin zuvor mit einem schwarzen Filzstift an den Rand geschrieben und ihren Namen darunter gesetzt. Es ist ein Zeichen gegen den Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in Kriegen, das sie an diesem Dienstagnachmittag mit ihrem roten Handabdruck setzen will. Ein symbolisches "Nein" zur Rekrutierung und zum Einsatz von Kindersoldaten.

Gemeinsamer Protest auf der Fraktionsebene

Andere Abgeordnete tun es ihr gleich, lassen sich einer nach der anderen ihre Hände mit Farbe bestreichen. An den Leinen, die zwischen den beiden Säulen auf der Fraktionsebene des Reichstagsgebäudes gespannt sind, hängen bereits zahlreiche Blätter. Hier im Foyer, zwischen Versammlungssälen und Vorstandsräumen der Fraktionen, hat die Kinderkommission des Deutschen Bundestages (Kiko) ihren Stand aufgebaut und zum gemeinsamen Protest eingeladen.

"Unser zentrales Ziel ist eine weltweite Ächtung des Einsatzes von Kindersoldaten unter 18 Jahren", sagt Paul Lehrieder. Der Unionsabgeordnete hat aktuell den Vorsitz des sechsköpfigen Unterausschusses des Familienausschusses inne, der sich im Parlament für die Interessen von Kindern und Jugendlichen starkmacht. "Und das", so Lehrieder weiter, "völlig unabhängig davon, ob der Einsatz zwangsweise oder - in Anführungszeichen - freiwillig geschieht".

Weltweit zehntausende Kinder und Jugendliche als Soldaten im Einsatz

Seinen Ursprung hat die Aktion Rote Hand vor mehr als zwanzig Jahren, als am 12. Februar 2002 das Zusatzprotokoll über die Beteiligung von Kindern an bewaffneten Konflikten zur UN-Kinderrechtskonvention in Kraft trat. Es war ein Meilenstein im Kampf gegen die Rekrutierung von Kindern. Trotzdem gehen die Vereinten Nationen davon aus, dass noch immer weltweit Zehntausende Mädchen und Jungen als Soldaten im Einsatz sind.

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So etwa im Südsudan oder der Zentralafrikanischen Republik. Minderjährige werden zum Kämpfen gezwungen, sie müssen Hilfsarbeiten oder gefährliche Botendienste leisten, werden als menschliche Schutzschilde missbraucht und häufig Opfer sexualisierter Gewalt. "Was diese Mädchen und Jungen erleben, macht uns alle fassungslos", sagt Familienministerin Paus. "Der Krieg raubt ihnen die Kindheit." Deshalb sei sie stolz, mit ihrem Handabdruck ein Statement gegen den Missbrauch von Kindern als Soldaten geben zu können.

Mit einer Wäscheklammer befestigt Paus ihren Handabdruck an der unteren der beiden Schnüre; zwischen andere Zettel mit Aufschriften wie "Peace! No War!" oder "Keine Waffen in Kinderhände!". Die gesammelten Protestpapiere leitet die Kinderkommission an die UN-Sonderbeauftragte für Kinder und bewaffnete Konflikte, Virginia Gamba weiter - als Signal des Deutschen Bundestages gegen den Einsatz von Kindersoldaten.