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Konzept zur Raumfahrt : Das steht in der Weltraumstrategie

Mit der neuen Raumfahrtstrategie legt die Bundesregierung ein umfassendes Vorhabenpaket vor. Das Wichtigste im Überblick.

14.10.2023
2024-02-06T09:36:37.3600Z
2 Min

Nicht unendlich, aber ziemlich umfassend ist der Bereich, den die neue Raumfahrtstrategie abdecken soll. Die Bundesregierung hat neun Handlungsfelder skizziert: die europäische und internationale Zusammenarbeit; Raumfahrt als Wachstumsmarkt; Klimawandel, Ressourcen- und Umweltschutz; Digitalisierung; Sicherheit, strategische Handlungsfähigkeit und globale Stabilität; nachhaltige und sichere Nutzung des Weltraums; Weltraumforschung; internationale Weltraumexploration sowie Raumfahrt im Dialog und Gewinnung von Talenten. Ein kleiner Auszug:

"New Space"

Hinter diesem Begriff versammeln sich Unternehmen, die im direkten oder mittelbaren Zusammenhang mit der Raumfahrt zu tun haben, bei der Entwicklung und Fertigung oder der Bereitstellung von Daten. Bei den Unternehmen kann es sich um Start-ups, spezialisierte Raumfahrt- oder klassische Industrieunternehmen oder Firmen aus der Digitalwirtschaft handeln. Die Bundesregierung will diesen Wirtschaftszweig gezielt fördern, um Deutschland auf dem Raumfahrtmarkt wettbewerbsfähig zu halten.

Daten für den Klimaschutz

Mit Hilfe von Fernerkundungsdaten in hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung können etwa Waldökosysteme, die Nutzung von Land oder die Versiegelung von Böden überwacht werden. So kann zum Beispiel genau ermittelt werden, wie viel Dünge- und Pflanzenschutzmittel auf einer Fläche benötigt wird, um diese dann entsprechend präzise auszubringen. Mit Hilfe von Satellitenaufnahmen können zudem Standorte für Solar- und Windkraftanlagen gezielter ausgewählt werden. Die Raumfahrt kommt also auch im Bereich der Energiewende zum Einsatz. Nach Angaben der Bundesregierung hat sich die Zahl der im Weltraum aktiven Erdbeobachtungssatelliten seit 2010 mehr als vervierfacht.

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Unterstützung beim Katastrophenschutz

Satellitendaten können zum einen zur Katastrophenvorhersage beitragen, etwa durch die Beobachtung von waldbrandgefährdeten Gebieten. Im Fall von Naturkatastrophen wie Tsunamis oder Öllecks können mit Hilfe der Daten Verläufe berechnet und die Katastrophenhilfe gezielt eingesetzt werden. In Deutschland gibt es seit 2004 das Zentrum für Satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) mit Sitz in Oberpfaffenhofen.

Weltraumschrott im Blick

Wie wichtig die Raumfahrt für die Sicherheit in Deutschland ist, macht die Bundesregierung in der Raumfahrtstrategie deutlich: "Die zivile und militärische Handlungsfähigkeit Deutschlands ist von unserer Weltrauminfrastruktur und den durch sie ermöglichten Daten, Diensten und Produkten abhängig", heißt es da. Es geht dabei unter anderem um den Schutz von Daten vor Spionage und Sabotage oder die Stabilität der Satellitenkommunikation und -navigation. Aber auch um die Beobachtung der Zunahme und Bewegung des immer weiter anwachsenden Weltraumschrotts, der durch Kollisionen zur Gefahr für die Funktionstüchtigkeit von Satelliten werden kann.