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Aus Plenum und Ausschüssen : Kinder dürfen kein Nachteil sein

12.07.2010
2023-08-30T11:26:00.7200Z
1 Min

Familie

Immer mehr Frauen in Deutschland sind erwerbstätig, allerdings steigt die Arbeitszeit der Frauen nicht. Das sagte Professor Gerhard Bosch, Mitglied der Sachverständigenkommission Gleichstellung, am Mittwoch im Familienausschuss bei der Vorstellung des zweiten Zwischenberichts zur Erstellung des Ersten Gleichstellungsberichts der Bundesregierung. Dieser soll bis Dezember 2010 vorliegen. "Wir scheren damit aus der europäischen Entwicklung raus", sagte Bosch. Lediglich in Österreich sei die Entwicklung ähnlich. Ein Wechsel in eine Teilzeitbeschäftigung sei in Deutschland ein "Nachteil auf Dauer", da es den wenigsten Frauen gelinge, anschließend wieder Vollzeit zu arbeiten. Aufgabe der Kommission sei es, aus solchen Erkenntnissen "handlungsorientierte Empfehlungen zur Gleichstellung von Frauen und Männern in der Lebensverlaufsperspektive zu entwickeln", sagte Professorin Ute Klammer, Vorsitzende der Sachverständigenkommission. Empirisch untersucht würde deshalb die Frage, wie es mit der Gleichstellung in der Praxis aussehe und wie die Politik mögliche Defizite beheben könne. Als Beispiel nannte Klammer etwa die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern. Die Empfehlungen würden sich an verschiedene Akteure richten, etwa an die Wirtschaft, sagte Klammer, "deren Selbstverpflichtung zur Gleichstellung von Frauen und Männern uns bislang nicht weitergebracht hat". Deutschland könne es sich nicht länger leisten, Frauen gut auszubilden und ihnen dann, etwa nach einer Auszeit für die Kinder, den Wiedereinstieg in den Beruf zu erschweren. Weiteres Thema des Berichts soll unter anderem auch der Einfluss von Rollenbildern und -stereotypen auf das Recht sein.