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Rückkehr der historischen Mitte

HAUPTSTADT Bundespräsident Gauck legt Grundstein für das rekonstruierte Stadtschloss

17.06.2013
2023-08-30T12:24:01.7200Z
2 Min

Genau 21 Jahre nach dem entsprechenden Beschluss des Bundestages wurde in der vergangenen Woche der Grundstein für das Humboldt-Forum mit der rekonstruierten Fassade des Berliner Stadtschlosses durch Bundespräsident Joachim Gauck gelegt. In Anwesenheit von Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU), Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit weihte er die Baustelle offiziell ein.

Mit diesem "bedeutendsten Kulturvorhaben Deutschlands" werde der "Hauptstadt ihre historische Mitte zurückgegeben", sagte Neumann. Wowereit betonte, das Humboldt-Forum werde "ein Ort kulturellen Austauschs und der Bildung für alle". Das Humboldt-Forum soll nach seiner geplanten Fertigstellung im Jahr 2019 unter anderem die völkerkundliche Sammlung in Berlin-Dahlem und weiteren Einrichtungen aus Kultur, Kunst und Wissenschaft eine neue Heimat geben.

Die anvisierten Baukosten von rund 595 Millionen Euro trägt zum weitaus größten Teil der Bund. Berlin beteiligt sich mit 32 Millionen Euro. Weitere 80 Millionen Euro für die Rekonstruktion der Barock-Fassade des alten Berliner Stadtschlosses sollen private Spender aufbringen. Kritiker des Projekts befürchten aber eine Kostenexplosion wie bei anderen Grioßprojekten. In der vergangenen Jahren war die Kostenobergrenze für den Bau mehrfach nach oben korrigiert worden.

Das Berliner Stadtschloss, einst Sitz der Preußenkönige in Berlin, war im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt worden. Im Jahr 1950 ließ Walter Ulrbricht, Generalsekretär des Zentralkomitees der SED, die Überreste des Baus sprengen. Auf dem Gelände wurde Mitte der 1970er Jahre der Palast der Republik, der Sitz der DDR-Volkskammer, errichtet. Nach der Wiedervereinigung gründeten sich mehrere Vereine, die sich für einen Wiederaufbau des Stadtschlosses engagierten.

Im Juli 2002 stimmte der Bundestag schließlich nach hitzigen Debatten mit annähernder Zweidrittelmehrheit für den Abriss des Palastes der Republik und für den Bau des Humboldt-Forums einschließlich der rekonstruierten Außenfassade des alten Stadtschlosses. Die Pläne für den Bau stammen von dem italienischen Architekten Franco Stella, der 2008 einen entsprechenden Wettbewerb gewinnen können.