Piwik Webtracking Image

EUROPA : Kein Lebenszeichen

Finalisten für den Sacharow-Preis 2017 stehen fest

16.10.2017
2023-08-30T12:32:28.7200Z
2 Min

Die Menschenrechtsverteidigerin Aura Lolita Chavez Ixcaquic aus Guatemala, die demokratische Opposition in Venezuela sowie der schwedisch-eritreische Journalist und Schriftsteller Dawit Isaak sind die Finalisten für den Sacharow-Preis 2017. Er wird am 13. Dezember in einer feierlichen Sitzung im Europäischen Parlament in Straßburg verliehen.

Mit dem "Sacharow-Preis für geistige Freiheit" zeichnet das Parlament alljährlich Persönlichkeiten und Organisationen aus, die sich für die Menschenrechte und Grundfreiheiten einsetzen. Er ist nach dem russischen Atomphysiker und Dissidenten Andrej Sacharow benannt, der in den 1970er und 1980er Jahren für Demokratie und Menschenrechte in der damaligen UdSSR kämpfte. 2016 wurden zwei jesidische Menschenrechtsaktivistinnen geehrt. Die Auswahl nehmen alljährlich die Ausschüsse für auswärtige Angelegenheiten und Entwicklung gemeinsam vor.

Aura Lolita Chavez Ixcaquic ist Mitglied des "Council of Ki'che' Peoples" (Rat des Volkes der Ki'che), einer Organisation, die sich für den Schutz der natürlichen Ressourcen und der Menschenrechte in ihrer Heimat Gualtemala einsetzt, besonders angesichts zunehmender Abholzung sowie der Ausbreitung von Bergbau-, Wasserkraft- und Agrarindustrien. Wegen ihres Engagements wurde sie bereits bedroht und mehrfach strafrechtlich belangt.

Dawit Isaak wurde 2001 bei Razzien gegen private Medien in Eritrea verhaftet und sitzt seitdem ohne Prozess im Gefängnis. Ein letztes Lebenszeichen gab es 2005. Schon 2009 war er unter den Sacharow-Preis-Finalisten.

Auch die politischen Gefangenen und die demokratische Opposition in Venezuela waren bereits 2015 nominiert. Mit der erneuten Auswahl will das Europäische Parlament auf die Situation in Venezuela in Bezug auf die Demokratie, die Menschenrechte und die sozioökonomische Lage hinweisen. Die Lage habe sich "gravierend verschlechtert", das Klima der politischen und sozialen Instabilität spitze sich zu. Seit Anfang des Jahres wurden mehr als 130 Oppositionelle ermordet und über 500 willkürlich inhaftiert.