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KULTUR : Das Erbe der Menschheit

Dorgerloh wird Intendant des Humboldt-Forums

26.03.2018
2023-08-30T12:34:26.7200Z
2 Min

Der Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Hartmut Dorgerloh, soll Intendant des Humboldt Forums in Berlin werden. Dies verkündete Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) in der vergangenen Woche in der Generalaussprache über die Regierungserklärung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Das Humboldt Forum, das zukünftig die außereuropäischen Sammlungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz beheimaten und 2019 eröffnen soll, sei Deutschlands größtes Kulturprojekt, sagte Grütters. Zusammen mit der benachbarten Museumsinsel und den dort ausgestellten Kulturschätzen des Mittelmeerraumes biete es einmalige Einblicke in das kulturelle Erbe der ganzen Menschheit. Es verrate viel über das Selbstverständnis der Kulturnation Deutschland, dass "wir im Herzen unserer deutschen Hauptstadt nicht uns selbst in den Mittelpunkt stellen, sondern der Welt in Berlin ein Zuhause geben".

Marc Jongen, kulturpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion, hielt Grütters vor, die Koalition setze die Ideologisierung der Kultur- und Medienpolitik fort, die das Kulturleben in den Dienst der allmählichen Schleifung unserer nationalen Identität stellen will". Weltoffenheit "sei gut und schön und richtig", aber wer nur weltoffen, ohne Kern und Identität, sei, werde sich "schon bald in nichts aufgelöst haben".

Der SPD-Kulturpolitiker Martin Rabanus wies die Kritik zurück: "Weltoffenheit ist Teil unserer deutschen kulturellen Identität." Freiheit, Solidarität, Gerechtigkeit und Vielfalt in Kunst und Kultur seien Grundwerte, die es zu verteidigen gilt. Rabanus bekannte sich zudem ausdrücklich zum dualen Medienordnung aus öffentlich-rechtlichem Rundfunk und privaten Rundfunk sowie einer vielfältigen Presse- und Medienlandschaft.

Erhard Grundl, kulturpolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen, unterstütze ausdrücklich den im Koalitionsvertrag garantierten "offenen Kulturbegriff". Zugleich mahnte er Verbesserungen bei der sozialen Lage freischaffender Künstler an: "Wir brauchen sozial- arbeits- und vertragsrechtliche Mindeststandards. Die Kulturförderung müsse transparenter und geschlechtergerechter werden, es müssten verbindliche Quoten eingeführt werden.