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Vor 60 Jahren... : Arbeitskräfte aus Jugoslawien

01.10.2018
2023-08-30T12:34:35.7200Z
1 Min

12.10.1968: Anwerbeabkommen abgeschlossen Anfang der 1950er Jahre brummte die Wirtschaft in der noch jungen Bundesrepublik. Arbeitskräfte wurden dringend gesucht. Spricht man heute von einem Fachkräftemangel, waren es damals insbesondere einfachere Tätigkeiten in der Industrie, der Baubranche oder der Landwirtschaft, für die Personal benötigt wurde. Um dem Arbeitskräftemangel zu begegnen, schloss Deutschland vor allem mit südeuropäischen Staaten sogenannte Anwerbeabkommen. Die letzte bilaterale Vereinbarung dieser Art wurde am 12. Oktober 1968 unterzeichnet - mit dem ehemaligen Jugoslawien. Bürgern aus der sozialistischen Republik wurde damit die Arbeitsmigration nach Deutschland und eine damit verbundene Aufenthaltserlaubnis gewährt. Bereits 1968 kamen knapp 100.000, 1970 fast 250.000. Im Jahr 1973 waren rund eine halbe Million Jugoslawen in Deutschland beschäftigt. Im selben Jahr erfolgte angesichts der Ölkrise ein Anwerbestopp. Viele Jugoslawen blieben jedoch und holten ihre Familien nach. Insgesamt hatte Deutschland acht Anwerbeabkommen mit europäischen und nordafrikanischen Staaten geschlossen. Das erste - und bekannteste - im Jahr 1955 mit Italien. Es folgten Spanien, Griechenland, die Türkei, Marokko, Portugal, Tunesien und schließlich Jugoslawien. Obwohl die Bundesrepublik von den Gastarbeitern profitierte, ging die Initiative meist von den ärmeren Herkunftsländern aus: Sie senkten so die Arbeitslosigkeit im Land und hofften auf Devisen. Benjamin Stahl