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Vor 10 Jahren... : Die Kanzler-U-Bahn rollt

29.07.2019
2023-08-30T12:36:25.7200Z
1 Min

8.8.2009: U55 nimmt den Betrieb auf. Brandenburger Tor, Bundestag, Hauptbahnhof. Nur drei Stationen liegen auf der Berliner U-Bahn-Linie 55. Dennoch waren die Kosten hoch und die Bauzeit lang: 2009 wurde die sogenannte Kanzler-U-Bahn eröffnet - drei Jahre später als geplant.

Nach der Wende wurde im Hauptstadtvertrag eine Verlängerung der U5 ab Alexanderplatz bis zum neuen Hauptbahnhof festgelegt. Der 1,8 Kilometer lange Teilabschnitt, der bis die Lücke geschlossen wird U55 heißt, kostete 320 Millionen Euro - pro Meter 180.000 Euro. Wirtschaftlichkeit und Notwendigkeit der Strecke wurden schon früh infrage gestellt. "Stadtpolitisch", so Berlins damaliger Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), war es "ein hoch umstrittenes Projekt." Zweimal wollte Berlin den Bau stoppen, erstmals schon kurz nach Baubeginn 1995, das zweite Mal im Jahr 2001 aus Geldmangel. Zweimal griff der Bund ein, 2001 drohte er, die bereits geflossenen 150 Millionen Euro Fördergeld zurückzufordern.

2004 verzögerte unter anderem in die Baugrube eindringendes Wasser die Arbeiten am Bahnhof Brandenburger Tor. Das Ziel, bis zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 Züge rollen zu lassen, wurde nicht erreicht.

Die ersten Fahrgäste stiegen am 8. August 2009 um 11.05 Uhr in einen geschmückten Wagen. Die Fahrten waren an diesem Tag kostenlos. Bis sie vom Brandenburger Tor zum Alexanderplatz durchfahren können, wird es noch dauern: Ursprünglich sollte das Projekt 2017 fertiggestellt sein, inzwischen ist von 2020 die Rede. Benjamin Stahl