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GEDENKTAG : Gedenken an die NS-Opfer

Reden von Charlotte Knobloch und Marina Weisband am 27. Januar 2021

04.01.2021
2023-11-13T09:51:14.3600Z
2 Min

Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, und die Publizistin Marina Weisband werden am 27. Januar 2021 anlässlich des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus vor dem Bundestag reden. Knobloch, selbst Überlebende des Holocaust, war von 2006 bis 2010 Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland. Weisband spricht als Vertreterin der dritten Generation nach der Shoah. Sie war als Kind im Zuge der Regelung für Kontingentflüchtlinge aus der Ukraine nach Deutschland gekommen. Die Gedenkstunde steht zugleich im Zeichen des Jubiläumsjahrs "321 - 2021: 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland". Vor 25 Jahren hatte Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar, das Datum der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz, zum nationalen Gedenktag erklärt.

Ein kurzer Film über die in Israel restaurierte Sulzbacher Torarolle von 1793 ergänzt die Gedenkstunde. Die Torarolle soll am Ende der Gedenkstunde in einer feierlichen Zeremonie unter Beteiligung der Repräsentanten der Verfassungsorgane und der Gedenkrednerinnen im Andachtsraum des Bundestages fertiggestellt werden - als Symbol staatlicher Selbstverpflichtung, jüdisches Leben in Deutschland zu schützen und dauerhaft zu ermöglichen.

Außerdem ist eine Ausstellung des Leo Baeck Instituts (New York/Berlin) geplant. Sie trägt den Titel "Shared History: 1.700 Jahre jüdisches Leben im deutschsprachigen Raum" und beleuchtet schlaglichtartig die individuellen und kollektiven Erfahrungen, die jüdisches Leben über Jahrhunderte prägten.

Seit 1996 gedenkt der Deutsche Bundestag des Zivilisationsbruchs in einer um den 27. Januar angesiedelten Gedenkstunde, die den Opfern des Nationalsozialismus gewidmet ist: den knapp sechs Millionen europäischen Jüdinnen und Juden, den Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Homosexuellen, politischen Gefangenen, den Kranken und Behinderten sowie den millionenfach verschleppten Zwangsarbeitern.