Glosse : Wüstes Gelage in NRW
Nordrhein-Westfalen hat gewählt. Der Redaktion liegt die bisher streng geheim gehaltene Playlist der Wahlparty vor - und die birgt einige Überraschungen.
NRW hat gewählt, vor allem die CDU von Ministerpräsident Hendrik Wüst. Deshalb war die Laune der 400 Gäste auf der CDU-Wahlparty in Düsseldorf extrem gut. Informierten Kreisen zufolge flossen 500 Liter Bier, es gab "Schalalala"-Gesänge und laute Musik. Um 22.30 Uhr musste nach Anwohner-Beschwerden das Ordnungsamt anrücken und den Stöpsel ziehen. Wüst wählen ist das eine, wüst feiern was anderes. Wer will schon von siegestrunkenen Christdemokraten um den Schlaf gebracht werden, wenn früh die Werkbank ruft?
Wüsts gewählter Partymix
Von einem Insider ist der Redaktion exklusiv die Playlist des Abends zugespielt worden. Danach hat nicht nur das Wahlergebnis den Feiernden ordentlich eingeheizt. Neben dem Missfits-Kassiker "Oberhausen" ("Stehse auffem Gasometer im Sturmesbrausen und alles, watte siehst, is Oberhausen") und dem Schrammel-Track "Krefeld" der Band Incoming Leergut ("Krefeld, Krefeld, von Hüls bis an den Rhein. Ich lebe hier, ich sterbe hier, Kindergarten, Altersheim") haben so beliebte NRW-Party-Kracher wie der Urlaubssong "Gelsenkirchen" von Georg Kreisler ("Ruhen Sie aus im Schatten der Meiler auf einem Strand von Anthrazit. Statt der Seeluft atmen Sie Pressluft oder Kohlendioxid") oder die Heimat-Ode "Frechen" von Rainald Grebe ("Ich fahr aus Köln raus - mit der Linie 7 durch Gewerbegebiete und Zuckerrüben.
Hinter Lekkerland und Toys-R-Us - da liegt noch was.") das Tanzbein der Parteifreunde schwingen lassen. Ausgerechnet als Udo Lindenberg schnodderte "Und sehn wir uns nicht in dieser Welt, dann sehn wir uns in Bielefeld", drehte das Ordnungsamt den Saft ab. Aber nicht schlimm: Für die nächste Wahlparty im Oktober arbeitet Heino an einer Neuauflage des Niedersachsen-Liedes. Also Party on!