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Menschenrechtslage : Ende von Zwangsinternaten in Tibet gefordert

Die Bundesregierung unterstützt die Forderung nach einem Ende von Zwangsinternaten für tibetische Kinder und von Zwangsansiedlungen von tibetischen Nomaden.

24.04.2023
2024-04-19T14:15:39.7200Z
1 Min

Die Bundesregierung zeigt sich besorgt über die Menschenrechtslage in Tibet. Die Forderung des UN-Sozialausschusses nach einem Ende von Zwangsinternaten für tibetische Kinder und von Zwangsansiedlungen von tibetischen Nomaden unterstütze man ausdrücklich, sagte ein Vertreter des Auswärtigen Amtes vergangene Woche im Menschenrechtsausschuss.

Scharfe Kritik an Assimilationspolitik Pekings

Im Rahmen ihrer gegen die tibetische Sprache, Kultur und Religion gerichteten Assimilationspolitik verletzten chinesischen Behörden systematisch Menschenrechte. Zu den Methoden gehörten Umerziehungskampagnen, willkürliche Internierungen und ein umfassendes Programm der Zwangsansiedlung. Rund zwei Millionen Menschen mit nomadischer Lebensweise seien davon betroffen, so der Regierungsvertreter.

Zu dem Angriff auf die tibetische Identität gehöre auch ein System von Zwangsinternaten für tibetische Kinder. Die zunehmende Schließung von Schulen zwinge sie zum Besuch von Internaten, wo sie fast nur auf Mandarin unterrichtet würden. Während in den von Han-Chinesen bewohnten Regionen die Internatsquote bei etwa 20 Prozent liege, besuchten in Tibet eine Million und damit 90 Prozent der tibetischen Kinder ein Internat, so der Außenamtsvertreter. Vor dem UN-Menschenrechtsrat habe Deutschland im März in einem gemeinsamen EU-Statement auch auf die Lage in Tibet hingewiesen und das chinesische Vorgehen verurteilt.