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Schwere Gefechte : Der Sudan steht am Rande eines Bürgerkriegs

In dem afrikanischen Land eskaliert der Machtkampf zwischen Armee und Miliz. Verteidigungsminister Pistorius stellt einen erneuten Evakuierungsversuch in Aussicht.

24.04.2023
2024-04-19T14:04:34.7200Z
2 Min

Der Sudan steht nach Einschätzung von Experten am Rande eines Bürgerkrieges. Bereits seit über einer Woche dauern in dem ostafrikanischen Staat die schweren Gefechte an zwischen der sudanesischen Armee unter Oberbefehlshaber und de-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan und paramilitärischen RSF-Einheiten unter Führung von Mohammed Hamdan Daglo, genannt Hemeti. Seit einem gemeinsamen Militärcoup 2021 standen die beiden Männer an der Spitze des Landes.

Ein erster Evakuierungseinsatz der Bundeswehr wurde abgebrochen 

Am vorvergangenen Samstag war der Machtkampf zwischen den Generälen und ihren Einheiten eskaliert. Aus der Hauptstadt Karthum flüchten seither die Menschen vor Luftangriffen und Straßenkämpfen. Doch auch in anderen Landesteilen gibt es Gefechte. Nach UN-Angaben fehlt es zunehmend an Trinkwasser, Nahrung, Benzin und Medikamenten. Die Zahl der Toten stieg laut WHO auf rund 431. Mehr als 3.500 Menschen sollen verletzt sein.

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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach von einer "schwierigen, bedrohlichen Situation" für die Menschen im Sudan, aber auch für die Nachbarländer. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sagte, die Bundesregierung bemühe sich um die Evakuierung der rund 150 deutschen Staatsbürger vor Ort. Ein erster Evakuierungseinsatz der Bundeswehr war am vergangenen Mittwoch aufgrund andauernder Kämpfe abgebrochen worden. Ein neuer Versuch sei in Vorbereitung, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Freitag mit, ohne Details zu nennen.

Johann Wadephul (CDU) kritisierte diese Informationspolitik: Es sei wichtig, dass die Regierung in einer solch kritischen Phase den "engen Austausch" mit dem Parlament suche, "auch in Fragen einer etwaigen Mandatierung". Evakuierungseinsätze der Bundeswehr bedürfen der Zustimmung des Bundestages.