Piwik Webtracking Image

Smartphones, Tablets und Co. : USB-C-Ladekabel werden ab Ende 2024 zum Standard in der EU

Hersteller von Smartphones, Tablets, Digitalkameras und E-Book-Readern sind ab Ende des Jahres verpflichtet, einheitliche Kabel anzubieten.

15.03.2024
2024-03-15T16:21:14.3600Z
2 Min
Foto: picture alliance/dpa/Michael Bihlmayer

Anbieter müssen künftig einheitliche Ladekabel mit USB-C Anschluss anbieten.

Schluss mit dem Kabelsalat: Mit der Änderung des Funkanlagengesetzes, die der Bundestag am Donnerstag abschließend beraten und angenommen hat, wird deutsches Recht an eine neue EU-Vorgabe angepasst: Die Industrie soll Verbraucherinnen und Verbrauchern künftig einheitliche Ladekabel für Mobiltelefone, Tablets, Notebooks, Digitalkameras, E-Book Reader und Kopfhörer anbieten und die Schnittstellen harmonisieren.

Mit der Vereinheitlichung sollen die Verbraucherfreundlichkeit erhöht, Ressourcen geschont und Elektronikabfälle verringert werden. Die neuen Vorschriften gelten für die meisten Geräte ab dem 28. Dezember 2024, für alle Geräte ab dem 28. April 2028. Für das Gesetz stimmten alle Fraktionen, einzig die Abgeordneten der Gruppe Die Linke enthielten sich bei der Abstimmung.

Ein Hersteller wehrte sich gegen die Vorgabe

In der Debatte vor der Abstimmung sprach die Grünen-Abgeordnete Tabea Rößner an, dass sich insbesondere ein Hersteller gegen die Vereinheitlichung der Ladeschnittstellen gewehrt habe. "Das Argument, eine Standardisierung würde Innovation behindern, ist überhaupt nicht nachvollziehbar", so Rößner. USB-C sei anderen Lösungen technisch überlegen, nicht nur beim Laden, sondern auch bei der Datenübertragung. Und auch das kabellose Laden sei zukünftig möglich.

Für die CDU/CSU-Fraktion sagte Jan Metzler (CDU), dass es wünschenswert sei, wenn sich das Parlament fortlaufend mit der weiteren Standardsetzung auseinandersetzt. Es sei wichtig, auch im Auge zu behalten, ob sich das induktionsgetriebene Laden in Zukunft als neuer Standard herausstellt, den es dann einzuhalten gelte.

Regelung soll Verbraucher insgesamt um 250 Millionen Euro jährlich entlasten

Dass die Umsetzung der EU-Verordnung auch Geld sparen werde, darauf verwies Lena Werner (SPD): "Zukünftig werden die Hersteller verpflichtet, jedes neue mobile Endgerät auch ohne zusätzliches Ladekabel anzubieten." Insgesamt sollen die Verbraucherinnen und Verbraucher so um 250 Millionen Euro jährlich entlastet werden.

Für die AfD-Fraktion kritisierte Uwe Schulz, dass die Ampelfraktionen das neue Gesetz für einen "problematischen Missbrauch des Gesetzgebungsverfahrens", genutzt hätten, um per Omnibusverfahren eine Änderung am Sozialgesetzbuch vorzunehmen.

Nicole Bauer (FDP) forderte, dass die EU ein Monitoring der technischen Entwicklungen einführt, damit notwendige Anpassungen künftig schneller auf den Weg gebracht werden können, "damit Innovationen nicht gebremst werden". 

Mehr zum Thema

Ladekabel für Handy, Tablet & Co.: Bundestag setzt EU-Richtlinie zu einheitlichen Ladekabeln um
Durch eine Novelle des Funkanlagengesetzes soll die Industrie verpflichtet werden, künftig einheitliche Ladekabel für Handys, Tablets und Notebooks anzubieten.