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Glossar zur Legalisierung : Cannabis, Haschisch, Legal Highs: Was ist das eigentlich?

Viele Begriffe schwirren in der Diskussion um die Cannabis-Legalisierung durch den Raum. Ein Überblick über einige von ihnen im Glossar.

19.10.2023
2024-03-14T13:38:04.3600Z
3 Min

Cannabis

Cannabis-Felder im Norden Marokkos.   Foto: picture alliance/AP Photo/Abdeljalil Bounhar

Die Pflanze gehört zur Gattung der Hanfgewächse, eine Kulturpflanze mit psychoaktiven Wirkstoffen. Sie enthält viele unterschiedliche Wirkstoffe. Es gibt eine weibliche und eine männliche Form der Pflanze, selten zwittrige Varianten. Nur die weibliche Form der Gattung "Cannabis sativa" enthält genügend Wirkstoff (THC) für einen Rausch. Für den europäischen Markt gilt Marokko als Hauptanbaugebiet. Etwa 70 bis 80 Prozent des in Europa gehandelten Cannabis stammen von dort. Die Kunde von Cannabis als therapeutisches Mittel und Rauschmittel reicht 4.000 Jahre zurück und basiert auf Berichten aus China und Indien.

 

Cannabidiol (CBD)

Das zweithäufigste in der Cannabispflanze enthaltene Cannabinoid (Wirkstoff) nach THC. CBD kann die Wirkung von THC abmildern. Enthält Cannabis wenig CBD und viel THC, ist die psychoaktive Wirkung stärker. Dem CBD wird eine antipsychotische, beruhigende Wirkung zugesprochen. Aufgrund der antipsychotischen Wirkung wird in der Forschung untersucht, ob sich CBD als Mittel gegen Psychosen und Schizophrenie eignet. Zudem wird CBD zur Behandlung von Depressionen, Angststörungen und Suchterkrankungen sowie bei Epilepsie getestet.

Cannabinoide

In der Cannabis-Pflanze kommen rund 100 Cannabinoide vor, deren genaue Wirkung zum größten Teil nicht bekannt ist. Im Körper docken die Cannabinoide an Rezeptoren an, die Einfluss haben auf die Freisetzung von Neurotransmittern im Gehirn. Die bekanntesten Cannabinoide sind Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) sowie zum Beispiel Cannabinol (CBN), Cannabigerol (CBG) und Cannbichromen (CBC). Es wird zwischen körpereigenen, synthetisch hergestellten Cannabinoiden und Phytocannabinoiden unterschieden. Phytocannabinoide werden aus den Blüten der weiblichen Hanfpflanze gewonnen.

Dronabinol

Medikament. International gültige Bezeichnung für den Wirkstoff THC in der Heilpflanze Cannabis. Wird gegen Schmerzen oder Spastik eingesetzt. Ein anderes Cannabis-Fertigarzneimittel heißt Sativex. Seit März 2017 können Ärzte auch Medizinal-Cannabisblüten oder Cannabisextrakt auf einem Betäubungsmittelrezept verschreiben.

Haschisch

Wird aus dem Harz der Blütenstände der Cannabis-Pflanze hergestellt. Das Harz wird mit Streckmitteln und Teilen der Pflanze zu Platten gepresst. Haschisch hat eine bräunlich-grüne Farbe und eine feste bis bröckelige Konsistenz. Der THC-Gehalt kann stark schwanken. Der höchste Wert einer beschlagnahmten Probe lag bei 34 Prozent. Hasch ist meistens stärker als Marihuana. Hasch wird mitunter auch in Keksen ("Space Cookies") angeboten.

Legal Highs

Synthetische Drogen. Szenebegriff für Substanzen, die als "Räuchermischungen" oder "Badesalze" verkauft werden, um die rechtlichen Bestimmungen des Betäubungsmittelgesetzes oder des Arzneimittelgesetzes zu umgehen. Legal Highs werden als Pulver, Tabletten, Kräuter oder Kapseln angeboten, wobei immer neue Substanzen auf den Markt kommen, teils mit synthetischen Cannabinoiden oder Cathinonen. Die Drogen können Herzrasen, Kreislaufstörungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Angstzustände, Muskelkrämpfe und Bewusstlosigkeit auslösen, möglich sind auch Herzinfarkte, Herzrhythmusstörungen, Krampfanfälle und Psychosen.

Marihuana ( engl. "weed")

Schwankender THC-Gehalt: Getrocknete Cannabisblüten   Foto: picture alliance/Shotshop/kbphotodesign

Getrocknete Blüten und Blätter der Cannabis-Pflanze. Der THC-Gehalt schwankt meistens zwischen ein und 14 Prozent, ist also in der Regel niedriger als bei Cannabis-Harz. Allerdings lag der höchste Wirkstoffgehalt in einer beschlagnahmten Probe deutlich darüber.

 


Synthetische Cannabinoide

Die ersten Stoffe wurden in den 1960er Jahren entwickelt und ursprünglich in der medizinischen Forschung genutzt. Es gibt eine große Anzahl synthetischer Cannabinoide, die sich in ihrer Wirkstärke teils deutlich unterscheiden. Im Vergleich zu THC kann die Wirkung der Substanzen um ein Vielfaches stärker sein. Synthetische Cannabinoide enthalten kein Cannabidiol (CBD). Fehlt CBD, wie bei bestimmten hochpotenten Cannabissorten, wird der Rausch intensiver und halluzinogener. Beim Konsum von hochpotentem Cannabis ist das Risiko für eine Psychose größer.

THC

Abkürzung für Tetrahydrocannabinol, den psychoaktiven Hauptwirkstoff in Cannabis. Unter Gewächshausbedingungen herangezogene Sorten können einen hohen Wirkstoffgehalt aufweisen.

Vaporizer

Vaporizer werden verwendet, um die Wirkstoffe des medizinischen Cannabis zu verdampfen.   Foto: picture alliance/dpa/Philipp von Ditfurth

Cannabis kann mit oder ohne Tabak als "Joint" geraucht werden. Aber gerade für Menschen, die Cannabis als Arzneimittel nutzen, sind Inhalatoren eine gute Alternative. In ihnen werden Cannabis-Blüten verdampft und THC, CBD und weitere Wirkkomponenten freigesetzt. Studien haben ergeben, dass Vaporizer-Dampf mehr Cannabinoide enthält als ein Joint. Außerdem ist Dampfen besser für Lunge, weil dabei kein Tabak verwendet wird. 


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