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Vor 25 Jahren... : Neuer Bundesadler im Reichstag enthüllt

Am 17. Dezember 1998 enthüllt Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) im Reichstaggebäude den neu gestalteten Bundesadler - eine 2,5 Tonnen schwere Aluskulptur.

14.12.2023
2024-02-27T15:30:41.3600Z
1 Min
Foto: picture alliance/Geisler-Fotopress/C. Hardt

Bundestagpräsident Wolfgang Thierse (SPD) enthüllte den sieben Meter hohen und acht Meter breiten Bundesadler im Plenarsaal des Bundestages in Berlin.

Das Symboltier sei so friedlich, wie ein Adler nur sein könne. Mit diesen Worten enthüllte Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) am 17. Dezember 1998 den neuen Bundesadler im Berliner Reichstagsgebäude. Das dem alten Bonner Adler gleichende Symboltier sei ein Zeichen dafür, dass sich mit dem Regierungsumzug nach Berlin die Koordinaten deutscher Politik nicht änderten. Es gebe keinen Grund zur Angst vor preußisch-deutschem Militarismus oder Zentralismus, erklärte Thierse mit Blick auf die lange Geschichte des Adlers als deutsches Staatssymbol.

2,5 Tonnen schwere Aluminiumskulptur 

Schon im Heiligen Römischen Reich galt er seit dem Jahr 1200 als Herrscherwappen, als Doppeladler blieb er Bundeswappen nach der Revolution 1848/49. Mit der Proklamation des Deutschen Reiches 1871 kehrte man zum einköpfigen Adler zurück, der auch in der Weimarer Republik Staatssymbol blieb. Reichspräsident Friedrich Ebert gab 1919 bekannt, dass "das Reichswappen auf goldgelbem Grunde den einköpfigen schwarzen Adler zeigt,". Nachdem die Nazis den NSDAP-Adler zum Nationalsymbol gemacht hatten, übernahm die Bundesrepublik 1950 fast wortgleich Eberts Bekanntmachung von 1919. Ab 1953 zierte mit der spöttisch als "Fette Henne" bezeichneten Skulptur ein Adler den Plenarsaal des Bundestages in Bonn.

Bei der Gestaltung des neuen Adlers für Berlin musste sich Reichstagsarchitekt Sir Norman Foster etwas einfallen lassen: Da die 2,5 Tonnen schwere Aluminiumskulptur an einer Glaswand hängt, war sie nun auch von hinten zu sehen, weshalb die Rückseite eine Neugestaltung Fosters ist. Aus dieser Perspektive blickt der Kopf des Vogels nach links, um einen doppelköpfigen Adler zu vermeiden.