Piwik Webtracking Image

Von 1962 bis heute : Schwere Naturkatastrophen in Deutschland

Von der Hamburger Sturmflut in 1962 über das Orkantief "Kyrill" bis zur Flut im Sommer 2021: Naturkatastrophen haben einiges an Schaden angerichtet. Ein Überblick.

05.09.2022
2024-03-11T11:13:47.3600Z
3 Min

Die Flut in Westdeutschland in 2021

Sie ist die verheerendste Naturkatastrophe seit fast 60 Jahren in Deutschland: Die Sturzflut, die nach Starkregenfällen am 14. Juli 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ganze Städte verwüstete, kostete mehr als 180 Menschen das Leben. Tausende verloren ihr Hab und Gut. Laut dem Rückversicherer Munich Re verursachte die Flut insgesamt Schäden in Höhe von 33 Milliarden Euro.

Foto: picture alliance/dpa/Dieter Menne

Ein Mann steht auf einer überfluteten Straße im Hagener Ortsteil Hohenlimburg. Hier hatte Starkregen für chaotische Zustände gesorgt.


Die Corona-Pandemie in 2020

Seit der Bestätigung des ersten Falls von Covid-19 am 27. Januar 2020 in Deutschland haben sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts rund 32 Millionen Menschen hierzulande mit dem Virus infiziert, mehr als 147.000 starben mit und an Corona. Der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin zufolge leiden mehr als 15 Prozent der Genesenen unter Spätfolgen. Die Pandemie hat zudem massive wirtschaftliche Schäden verursacht: Der Wertschöpfungsausfall lag laut Institut der deutschen Wirtschaft bei rund 350 Milliarden Euro.


Das Juni-Hochwasser in 2013

500 Jahre waren die Pegel von Donau und Elbe nicht so hoch wie Anfang Juni 2013, als Dauerregen Flüsse anschwellen ließ und Teile Deutschlands unter Wasser setzte. Acht Menschen starben, zehntausende Häuser und Straßen waren beschädigt. Munich Re beziffert den Schaden auf acht Milliarden Euro.


Das Orkantief "Kyrill" in 2007

Am 18./19. Januar 2007 zog Sturm „Kyrill“ mit Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 180 Kilometern pro Stunde über Deutschland hinweg. 13 Menschen starben, 150 wurden verletzt. Die Schäden beliefen sich laut Rückversicherer Munich Re auf rund 4,2 Milliarden Euro.


Der Hitzesommer in 2003

Foto: picture-alliance/dpa/Oliver Multhaup

Luftaufnahme vom Rhein bei Köln, aufgenommen am 12.8.2003. Nach Wochen permanenter Trockenheit sinken die Pegel des Rheins weiter.

Über 70.000 Tote forderte der Hitzesommer 2003 laut einer Studie des französischen Forschungsinstituts Inserm in Westeuropa. Rund 7.000 Menschen starben in Deutschland an den Folgen der extremen Temperaturen, die um 3,4 Grad höher lagen als im Vergleich zum Mittel der Jahre 1961 bis 1990.


Das Elbehochwasser in 2002

Starkregen ließ im August 2002 die Elbe und ihre Nebenflüsse steigen. In Ost- und Norddeutschland wurden ganze Ortschaften und Landstriche überschwemmt. Mit 21 Toten und Schäden in Höhe von 11,6 Milliarden Euro galt das Elbehochwasser bis zur Flut 2021 als schwerste und teuerste Naturkatastrophe in der deutschen Geschichte.


Der Wintersturm "Lothar" in 1999

Foto: picture alliance/dpa/Rolf Haid

Zwei von Sturm "Lothar" entwurzelte Baumstämme markieren den Beginn des Lotharpfades an der Schwarzwaldhochstraße bei Baiersbronn.

Mit Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 200 Kilometern pro Stunde fegte Orkan „Lothar“ am zweiten Weihnachtstag 1999 über Frankreich, die Schweiz und Südwestdeutschland hinweg – und hinterließ eine Schneise der Verwüstung. Über 110 Menschen starben, 15 davon in Deutschland. Die Kosten laut Munich Re: 1,6 Milliarden Euro.


Die Kältewelle in 1996/1997

Kurz vor Weihnachten 1996 erreichte eine Kaltfront Deutschland, die das Thermometer mancherorts gar auf -28 Grad fallen ließ. Außergewöhnlich auch die Länge der Frostperiode: In Mannheim zählte der Deutsche Wetterdienst 26 Tage. Etwa 40 Kälteopfer forderte der Eiswinter, auch wegen zahlreicher Unfälle.


Die Oderflut in 1997

Sintflutartige Regenfälle führten im Juli 1997 in Deutschland zur bis dato größten Flutkatastrophe seit der Wiedervereinigung: Tausende Menschen in Brandenburg mussten evakuiert werden, mehr als 30.000 Bundeswehrsoldaten halfen bei der Sicherung der Deiche. Mit Erfolg. Während in den Nachbarländern Polen und Tschechien mehr als 100 Menschen starben, gab es hierzulande keine Todesopfer. Die Schäden waren mit etwa 330 Millionen Euro jedoch beträchtlich.

Die Hamburger Sturmflut in 1962

In der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 erreichte eine schwere Sturmflut Hamburg. Deiche brachen, große Teile der Stadt versanken im Wasser. 315 Menschen starben, viele Hunderte wurden obdachlos, etwa 20.000 brauchten für längere Zeit Notunterkünfte. Die Schäden beliefen sich nach heutigen Werten auf rund 1,6 Milliarden Euro.

Mehr zum Thema

THW-Helfer bei einer Löschübung
Katastrophenschutz in der Freizeit: Bereit für den Ernstfall
Ohne Freiwillige ginge beim Technischen Hilfswerk nichts. Nur zwei Prozent der Mitarbeiter sind hauptamtlich im Dienst, 98 Prozent arbeiten ehrenamtlich.
Rettungsdienst Bonn bei der Arbeit
Versäumnisse bei der Katastrophenmedizin: "In der Katastrophenmedizin ist fast nichts professionalisiert"
Ärzte und Pfleger müssen bei einem Massenanfall von Verletzten schnell und professionell Hilfe leisten. Notarzt Stefan Gromer erklärt, woran es derzeit hapert.
Mit haltbaren Lebensmitteln gefülltes Regal.
Krisenvorsorge: Hortest du noch oder preppst du schon?
Sogenannte Prepper bereiten sich mit Vorräten und Trainings akribisch auf mögliche Notlagen vor. Was in der aktuellen Lage sinnvoll erscheint.