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Foto: Heitmann/Zorn/dos Santos-Wintz
Linda Heitmann (Grüne), Armand Zorn (SPD) und Catarina Dos Santos-Wintz (CDU) sind 2021 erstmals in den Bundestag eingezogen.

Abgeordnete im Porträt : Das erste Jahr

Neu im Parlament: Die drei jungen Abgeordneten Linda Heitmann (Grüne). Catarina Dos Santos-Wintz (CDU) und Armand Zorn (SPD) über ihre ersten 365 Tage im Bundestag.

24.10.2022
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11 Min
Foto: Linda Heitmann

Die Abgeordnete Linda Heitmann (40) will Arztbesuche verständlicher machen.

Linda Heitmann (Grüne): Laufen gegen lange Tage

Der Ausgleich ist Linda Heitmann wichtig, dafür räumt sich die Abgeordnete aus Hamburg-Altona auch mal einen Slot im Terminkalender frei. Rein in die Laufschuhe und raus aus dem Bundestag, entlang der Spree, durch den Tiergarten, den Kopf freikriegen. Die vielen Besprechungen und Sitzungen kann sie so am besten sortieren und verarbeiten. Heitmann hat kürzlich auch eine Laufgruppe im Bundestag ins Leben gerufen, überfraktionell. Wer Lust habe, könne sich bei ihr melden, sagt sie. Die Hamburgerin, Mutter einer zehnjährigen Tochter, wirkt ausgeglichen und als sei sie nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen. Linda Heitmann ist ein bisschen nordische Zurückhaltung und ganz viel Sachpolitik.

Mit dem Gesundheitsausschuss und dem Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz habe sie genau die Fachgebiete bekommen, in denen sie arbeiten wollte, sagt Heitmann. Die gebürtige Hamburgerin, Jahrgang 1982, studierte Politikwissenschaft und Geografie in Hamburg und Cork, Irland. Sie hatte verschiedene Positionen bei den Grünen in der Hansestadt inne, saß von 2008 bis 2011 in der Hamburgischen Bürgerschaft und leitete von 2016 an bis zu ihrer Wahl in den Bundestag die Hamburgische Landesstelle für Suchtfragen. Eine faire Gesundheitsversorgung ist ihr Thema, und eines der politischen Projekte, das sie lieber früher als später umsetzen will, ist die Sprachmittlung im Gesundheitswesen. Auch wenn die meisten Themen aus ihrem Ressort momentan noch hinter der Corona-Pandemie zurücktreten müssen.

Ein halbes Jahr Ankommen

"Ich finde schon, dass das eine große Dringlichkeit hat, gerade angesichts der Geflüchteten aus der Ukraine, die jetzt in Deutschland leben. Sie haben natürlich einen Anspruch auf eine gute Gesundheitsversorgung, können sich aber vielfach nicht verständlich machen. Das muss angegangen werden." Heitmanns zweiter Schwerpunkt ist die Drogen- und Suchtpolitik. "Da warten jetzt ja alle darauf, dass die Legalisierung von Cannabis kommt", sagt Heitmann mit einem Schmunzeln.

Die 40-Jährige hatte bereits vor ihrem Einzug in den Bundestag in Hamburg Erfahrungen im parlamentarischen Betrieb sammeln können. Dennoch beschreibt sie das Amt im Bundestag als eine neue Herausforderung: "Am Anfang war es schon ein großer Batzen an Aufgaben, der sich da vor einem auftürmte." Eine Wohnung suchen, sich den Arbeitsgruppen zuordnen, Abläufe kennenlernen, Vorgaben lernen, an die man sich zu halten hat. Als Abgeordnete ist man zudem plötzlich Chefin - sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen Heitmann in ihren Büros, vier in Berlin und zwei im Wahlkreis, die müssen erstmal gefunden, eingestellt und koordiniert werden. Sie habe zwar als Leiterin der Suchthilfe schon Erfahrung in dem Bereich gemacht, dennoch sei sie dankbar gewesen für die Hilfe aus der Fraktion, erzählt Heitmann. Nach etwa einem halben Jahr habe sie das erste Mal das Gefühl bekommen, dass das Wichtigste erledigt sei und sie "endlich anfangen kann zu arbeiten".


„Ich finde es ehrlicher, auch mal zu sagen, dass man etwas nicht weiß.“
Linda Heitmann

Die Sitzungswochen seien anstrengender als sie vorher dachte, gesteht Heitmann, und die Arbeitsbelastung im Bundestag nochmal deutlich höher als in der Bürgerschaft. Die Tage im parlamentarischen Betrieb seien sehr lang, in der Regel arbeite sie von 7 bis 22 Uhr. Gleichzeitig sei sie ein wenig enttäuscht davon, dass alles viel zäher sei und viel langsamer gehe. "Das hatte ich mir ein bisschen anders vorgestellt." Das sei ein Stück weit frustrierend, zeige ihr aber auch, dass man als Parlamentarierin einfach eine gewisse Zeit brauche, um Dinge voranzubringen. "Es ist nicht so, wie viele Menschen vielleicht denken, dass man jemanden, der nach vier Jahren nichts Großes erreicht hat, einfach grundsätzlich als nicht geeignet abstempeln und jemand neuen wählen sollte." Für viele Projekte brauche es einfach mehr Zeit, um sie umzusetzen oder in der eigenen Fraktion erstmal Mehrheiten dafür zu gewinnen.

Zeichen für Vereinbarkeit von Karriere und Familie

"Unter Umständen reichen da vier Jahre einer Legislaturperiode nicht aus, um sichtbare Verbesserungen zu erreichen. Und das wird allen so gehen, die neu ins Parlament kommen." Kontinuität und der Wille, an einer Sache dranzubleiben, seien im Bundestag besonders wichtig, habe sie gelernt. Zu Hause im Wahlkreis sei es zudem manchmal schwierig zu vermitteln, dass sie nicht in jedem politischen Thema ganz tief drinstecke. "Ich finde es aber ehrlicher, dann zu sagen, dass man etwas nicht genau weiß und sich lieber schlauzumachen, anstatt mir was aus den Fingern zu saugen und im Zweifel etwas Falsches zu sagen."

Was sie am Bundestag positiv überrascht habe, ist der Umgang mit der Etikette: "Es gibt keine großen Kleidervorschriften oder ähnliches. Ich ganz froh drüber, dass ich als Abgeordnete auch weiterhin meine Persönlichkeit ausdrücken kann und mich nicht in Kostümchen zwängen muss."

Als Mutter setzt sie wie viele der anderen jungen Frauen im Parlament ein Zeichen für die Vereinbarkeit von Karriere und Familie. "Bevor ich kandidiert habe, haben mein Mann und ich lange darüber gesprochen, dass sich die Verantwortung neu aufteilen wird. Mein Mann trägt jetzt für das Kind und alles, was in Hamburg passiert die Hauptverantwortung."


Foto: Catarina Dos Santos-Wintz

Die Abgeordnete Catarina Dos Santos-Wintz (28) will das papierlose Büro etablieren.

Catarina Dos Santos-Wintz: Im Herzen Europäerin

Wäre sie nicht regelmäßig mit dem Zug für das Jurastudium nach Köln gependelt, hätte die Union vielleicht eine Nachwuchs-Politikerin weniger: Dort fragte ein ehemaliger Mitschüler und der Vorsitzende der Jungen Union Aachen-Land Catarina dos Santos-Wintz, ob sie nicht mal vorbeikommen wolle - und bohrte noch zwei Mal nach, bis sie tatsächlich kam. 2014 war das. "Das war keine klassische Junge-Union-Karriere, ich war da eher spät", sagt die jüngste Abgeordnete der Unionsfraktion mit einem Schmunzeln. Sie übernahm einige Posten, begann, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren und zog im vergangenen Jahr in den Bundestag ein.

"Ich hab nie geplant, für den Bundestag zu kandidieren und trotzdem bin ich jetzt froh, dass ich hier bin", sagt die 28-Jährige, die man als bodenständige Frohnatur beschreiben könnte. Bisher sei jeder Tag im Parlament anders, sagt sie und hofft, dass das auch so bleibt - begeistern kann sie sich nämlich für viele Themen. Oft muss sie aber zeitlich priorisieren: "Ohne meinen digitalen Kalender und mein Team würde das alles nicht funktionieren, geschweige denn, hätte ich einen Überblick, wann ich wo sein müsste."

Die kleinen Erfolge zählen

Darauf, wie schnell sie und ihr Team sich in die neuen Themen zwischen Europa, Recht und Digitalem eingearbeitet haben, ist sie stolz und auch darauf, dass sie nun ein richtiges Büro haben und sich nicht einen Raum zu dritt teilen müsse - einer der "kleinen Erfolge", wie sie es nennt.

Dos Santos-Wintz ist fest verwurzelt mit ihrer Heimatstadt Eschweiler in der Städte-Region Aachen. Wenn es geht, kehrt sie jedes Wochenende dorthin zurück. Dass die Politik ihre Hauptbeschäftigung werden würde, war Anfang 2021 noch nicht klar: Nachdem sie im April als Kandidatin aufgestellt wurde, fiel der Wahlkampf eher kurz aus, denn die Flutkatastrophe im Juli 2021 traf ihre Heimatregion schwer. "Die Nachwehen vom Hochwasser sind immer noch ein schwieriges Thema - auch weil die Aufmerksamkeit natürlich nicht mehr so groß ist", berichtet sie. Es sei ihre Aufgabe, weiter auf die Folgen hinzuweisen, Ortstermine zu machen und zuzuhören.


„Das war keine klassische Junge-Union-Karriere, ich war da eher spät.“
Catarina dos Santos-Wintz

Dos Santos-Wintz ist ein Arbeitstier - das zeigt nicht nur ihr Lebenslauf, sondern auch ihre Wortwahl: Oft sagt sie Sätze wie: "Das gehört zum Beruf dazu." Nicht selten schreibt sie vor den Bundestags-Sitzungen noch einen Antrag fürs Kommunalparlament. Heute etwa ging es darum, eine bestimmte Art Photovoltaik-Anlage in eine regionale Förderung hineinzubekommen. "Mein Wahlkreis ist für mich das wichtigste Thema", betont sie. Neben ihrem kommunalpolitischen Engagement im Stadtrat von Eschweiler und im Städteregionstag Aachen hat sie ihr Jura-Studium beendet und ihr Referendariat abgeschlossen. Als Anwältin gearbeitet hat sie auch. Schwerpunkt? Unternehmensnachfolgen bei Familienunternehmen. "Für mich war es wichtig, eine abgeschlossene Berufsausbildung zu haben, bevor ich ein politisches Mandat aufnehme", erklärt sie.

In den Bundestag ist sie ohne große Erwartungen gekommen: "Ich wusste, es wird alles neu und erstmal chaotisch. Man konnte zwar Wünsche für Ausschüsse abgeben, aber im Endeffekt startet man ja doch ein bisschen bei Null", sagt sie. Gold wert gewesen seien die Tipps von erfahrenen Fraktionskollegen, die vor Anfängerfehlern bewahrten. Was wäre so ein Fehler? "Zum Beispiel zu denken, dass man alle Vorlagen für eine Sitzung bis ins letzte Detail verstehen und durcharbeiten kann", erklärt sie.

Reden im Bundestagsplenum ohne Papier

Die nächsten Jahre will sie nutzen, um mit ihrem papierlosen Büro als positives Beispiel voran zu gehen. "Bis auf die zehn Prozent Post arbeiten wir zu 90 Prozent papierlos", sagt dos Santos-Wintz nicht ohne Stolz. Auch ihre Reden im Bundestagsplenum hält sie seit dem ersten Tag nur mit ihrem Ipad, ein "Tick" von ihr, wie sie es nennt. Die 28-Jährige möchte ein Vorbild sein und für eine moderne Union stehen: Auf TikTok hat sie ein Erklärformat gestartet, um junge Menschen mit niedrigschwelligen Inhalten anzusprechen. "Das mache ich nicht, weil ich so viel Zeit dafür habe, sondern weil es wichtig ist und jetzt zum Job dazu gehört, für Aufklärung zu sorgen", sagt sie mit Nachdruck.

Erstaunt habe sie, wie frei man in der Gestaltung des Mandats sei - "da ist die Zeit eher der limitierende Faktor", sagt dos Santos-Wintz. Gibt es noch mehr Limitierendes? "Ich versuche, mir aktiv Räume für meine Familie und meinen Mann freizuhalten, dafür trage ich mir zum Beispiel Zeitslots in meinen Kalender ein", erzählt sie. Die Legislatur sei ein Marathon und kein Sprint. Auf sich zu achten, gelinge ihr manchmal besser, manchmal schlechter - aber auch das, da ist es wieder, "gehöre zum Job dazu".

Im Europaausschuss ist sie Mitglied aus vollem Herzen. Als Kind verbrachte sie den Sommer bei ihrer Familie in Portugal: "Ich bin in Lissabon geboren, nach meiner Geburt nach Eschweiler gekommen und europäisch mit zwei Sprachen und Kulturen aufgewachsen", erzählt sie. Als stellvertretende Vorsitzende der Deutsch-Portugiesischen Parlamentariergruppe freut sie sich über jeden Austausch mit der zweiten Heimat - mit ihrer doppelten Staatsbürgerschaft und ohne Dolmetschung zu benötigen, öffne man eventuell ja auch die ein oder andere Tür, meint sie.


Foto: Armand Zorn

Der Abgeordnete Armand Zorn (34) will Verfahren beschleunigen.

Armand Zorn: Veränderung verkörpern

Den Unternehmensberater merkt man ihm an, aber nicht im negativen Sinn. Aufgeräumt, so kann man Armand Zorn beschreiben. Zielstrebig, fokussiert, aber im Gespräch zugewandt. In dem hellen, ordentlichen Büro im Modulbau in der Adele-Schreiber-Krieger-Straße sitzt kein kalter Wegsparer, sondern jemand, der mit seiner Arbeit im Bundestag das Land voranbringen will. Wie das gelingen kann? "Auf jeden Fall mit mehr Tempo bei Transformationsprojekten", findet Zorn.

Die Abläufe und Prozesse im politischen Berlin böten da seiner Meinung nach gute Ansatzpunkte. "Was ich im Bundestag bis jetzt wahrgenommen habe, sind im Kleinen dieselben Herausforderungen wie in der Bundesrepublik im Großen." Warum man zum Beispiel immer noch Formulare ausdrucke, unterschreibe und wieder einscanne, sei ihm ein Rätsel. Doch Veränderungen und Wandel herbeizuführen, das sei nicht einfach, auch wenn im Prinzip alle dafür seien.

Veränderung sei etwas, das am Ende nicht nur von der Struktur, sondern von jedem Einzelnen abhänge: "Es geht darum, dass wir unser Verhalten ändern müssen. Das fällt dann oft nicht leicht, deshalb kommen wir langsamer voran, als wir gerne würden." Auch bei den parlamentarischen Verfahren stellt Zorn die Frage, ob das alles so noch zeitgemäß ist: "Ich arbeite gerne und auch gerne lange, aber ob Sitzungen, die bis ein Uhr nachts dauern, dazu beitragen, dass wir bessere Beschlüsse fassen, das wage ich zu bezweifeln."

Credo: Gut abwägen, zügig umsetzen 

Dabei muss nicht alles immer schnell, schnell gehen. Zorn macht den Eindruck, Entscheidungen erst gut abzuwägen, sie dann aber zügig umzusetzen. Dass er erreicht, was er sich vornimmt, zeigt sein Lebenslauf: Zorn wurde 1988 in Kamerun geboren und kam im Alter von zwölf Jahren nach Deutschland. Und hat eine steile Bildungskarriere hingelegt: Nach dem Abitur studierte er Politik- und Geschichtswissenschaft in Halle-Wittenberg und Paris. Auf den Bachelor folgten ein Master in Politik- und Verwaltungswissenschaften und ein weiterer in Wirtschaftsrecht. Zorn arbeitete für die französische Nationalversammlung und war von 2015 an bis zu seinem Einzug in den Bundestag als Unternehmensberater in Frankfurt am Main tätig - die Stadt, deren nordwestliche Stadtteile er nun in Berlin vertritt.


„Ich merke, dass sich allein durch meine Wahl etwas geändert hat.“
Armand Zorn

Auf sein erstes Jahr im Bundestag zurückblickend, sagt er: "Ich habe zwar keine persönlichen Vergleichsmöglichkeiten, aber bis jetzt fühlt sich das nicht nach einer normalen Legislaturperiode an." Dafür reagiere die Politik momentan zu sehr auf die Krisen. "Aber wir wollen nicht, dass das zum Normalzustand wird." Doch aus den Krisen könnte auch die Chance erwachsen, jetzt die Weichen für Veränderungen zu stellen, zeigt er sich optimistisch.

Alles in allem zieht Zorn eine durchaus positive Bilanz seines ersten Jahres als Abgeordneter. Er habe zwar gar keine allzu konkreten Vorstellungen davon gehabt, wie die Arbeit aussehen werde. Es sei ein anstrengender Job, der vielseitig sei und bei dem man einiges bewegen könne, findet Zorn. Die kommenden drei Jahre will er nutzen, um Abläufe zu optimieren, zum Beispiel Planungs- und Genehmigungsverfahren, die müssten viel schneller und einfacher werden.

Zorn hat in Deutschland selbst Erfahrungen mit Rassismus gemacht. Deshalb will er sein Mandat auch nutzen, um ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen dafür, dass sich die Gesellschaft in Deutschland, die Politik und jene, die sie machen, weiterentwickeln können, diverser werden können.

Kontaktanfragen von People of Colour aus ganz Deutschland

Neben dem 34-Jährigen sitzen mit Parteifreund Karamba Diaby und der Grünen Awet Tesfaiesus drei schwarze Abgeordnete im Bundestag. Zwar spiele seine Hautfarbe innerhalb des Hauses keine Rolle. Aber nach außen, da habe es eine Wirkung: "Ich merke schon, dass sich allein durch meine Wahl etwas geändert hat". Es erreichten ihn viele Kontaktanfragen von People of Colour, nicht nur aus seinem Wahlkreis, sondern aus ganz Deutschland. "Daran merke ich, dass mein Mandat, unabhängig meines Wahlkreises oder meiner politischen Schwerpunkte, für viele Menschen ein Zeichen ist, dass sich etwas verändern kann, dass sie sich mit mir identifizieren."

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Und das neue Leben zwischen zwei Städten? In seinem früheren Job sei er viel unterwegs gewesen, habe oft unter der Woche in Hotels gewohnt, erzählt Zorn. Deshalb wolle er nicht, wie es manche seiner Abgeordnetenkolleginnen und -kollegen tun, in einem Hotel übernachten, wenn er für die Sitzungswoche in Berlin ist. Der Parlamentarier hat sich in der Hauptstadt eine Wohnung gesucht: "Es ist schöner, wenn man nach einem langen Tag abends in das eigene Zuhause kommen kann." An die zweifache Haushaltsführung, das "Doppelleben", habe er sich gewöhnen müssen, räumt Zorn ein. "Im schlechtesten Fall sind beide Kühlschränke, der in Frankfurt und der in Berlin, leer", sagt Zorn lachend.

Die Zeit im Wahlkreis nutzt er immer gerne, um mit Bürgerinnen und Bürgern und Initiativen ins Gespräch zu kommen, macht Praktika in ansässigen Unternehmen, tourt durch die Stadtteile und kommuniziert intensiv über die sozialen Medien. "Ich finde den Austausch wichtig, den Kontakt zu den Menschen, die ich in Berlin vertrete."