Vor 45 Jahren : Eintrittsgeld für die DDR erhöht
Bei dem „verbindlichen Mindestumtausch“ mussten Besucher in der DDR einen fixen Betrag umtauschen. Ab dem 9. Oktober 1980 stieg der Tagessatz auf 25 D-Mark.
Wer aus dem Westen in die DDR einreisen wollte, musste erst einmal zahlen: "Verbindlicher Mindestumtausch" hieß die Regelung in der DDR, wonach Besucher einen fixen Betrag in Ost-Mark wechseln mussten. Das Regime hatte sich so eine einfache Einnahmequelle und ein Mittel gegen die Devisenknappheit im Land erschlossen. Am 9. Oktober 1980 wurde der Tagessatz des Mindestumtauschs ein letztes Mal erhöht.
Rund 4,5 Milliarden D-Mark nahm das DDR-Regime durch den “Mindestumtausch” ein
25 D-Mark pro Person und Reisetag wurden fortan fällig. Für Kinder bis 16 Jahre und Rentner galt ein ermäßigter Satz. Getauscht wurde im Verhältnis 1:1, der tatsächliche Wechselkurs lag allerdings bei 1:5 - eine West-Mark für fünf Ost-Mark. Bei der Einführung des Zwangsumtauschs 1964 lag der Tagessatz für Reisen nach Ost-Berlin noch bei drei, für Reisen in das übrige DDR-Gebiet bei fünf D-Mark.

Wer von der Bundesrepublik in die DDR, wie hier am Grenzübergang von West- nach Ostberlin, einreisen wollte, musste einen sogenannten verpflichtenden Mindestumtausch vornehmen.
1973 folgte eine massive Erhöhung auf zehn beziehungsweise 20 D-Mark. Ab 1980 wurde nicht mehr zwischen Ost-Berlin und dem Rest der DDR unterschieden. 4,5 Milliarden D-Mark nahm das DDR-Regime bis zum Mauerfall auf diese Weise ein. An eine Senkung oder gar Abschaffung des Mindestumtauschs dachte man nicht: 1983 argumentierte das SED-Zentralkomitee, die Kaufkraft der D-Mark sei "im Verlaufe von zwölf Jahren auf rund 54 Prozent gesunken", während in der DDR "die Preise stabil geblieben" seien.
Der "sozialistische Staat" stelle dafür "steigende Mittel aus gesellschaftlichen Fonds" zur Verfügung - auch West-Touristen kämen "in den Genuss dieses Vorteils der Sozialpolitik der DDR".
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