
Vereidigt und im Amt : Das ist die neue Bundesregierung
Neue Ministeriumszuschnitte, frische Gesichter – neben Routiniers finden sich im Bundeskabinett auch politische Aufsteiger und Minister ohne politische Vorerfahrung.
Inhalt
Im Kabinett des zehnten Kanzlers in der Geschichte der Bundesrepublik, Friedrich Merz (CDU), finden sich einige Gesichter, die neu in der Bundespolitik sind. Dem Kabinett Merz gehören 17 Ministerinnen und Minister an, davon stellen CDU und SPD jeweils sieben und die CSU drei. Eine Übersicht über das Kabinett und die Staatsministerinnen und Staatsminister.
Bundeskanzler: Friedrich Merz (CDU)

CDU-Chef Friedrich Merz ist vom Bundestag erst im zweiten Wahlgang zum zehnten Kanzler der Bundesrepublik gewählt worden.
Für Friedrich Merz dürfte es der größte Triumph seiner politischen Karriere sein: Er hat die Union nach nur etwa dreieinhalb Jahren in der Opposition als Kanzler zurück an die Macht geführt. Aber seine Wahl zum Bundeskanzler durch den Bundestag am 6. Mai klappte erst im zweiten Durchgang. Kein guter Start also für die neue Regierung.
Der 69-Jährige galt lange als politisch abgeschrieben, hatte sich zwischenzeitlich für eine Karriere in der Wirtschaft entschieden. Zielstrebig kämpfte sich der Sauerländer an die politische Spitze zurück. Nachdem die damalige CDU-Chefin Angela Merkel ihn 2002 als Unionsfraktionschef verdrängt hatte, arbeitete der Jurist Merz unter anderem für das US-Investmentunternehmen Blackrock. Erst im dritten Anlauf und 20 Jahre später wurde er nach dem Rückzug von Merkel CDU-Chef und Vorsitzender der Unionsfraktion.
Staatsministerin und Staatsminister:
• Christiane Schenderlein (Ehrenamt und Sport)
• Wolfram Weimer (Kultur und Medien)
• Michael Meister (Bund-Länder-Beziehungen)
Vizekanzler und Finanzminister: Lars Klingbeil (SPD)

Bereits in den Koalitionsverhandlungen spielte Lars Klingbeil eine tragende Rolle. Nun ist er Vizekanzler im Kabinett Merz.
Lars Klingbeil hat sich in kurzer Zeit bei der SPD in eine absolute Machtposition gebracht. Als Generalsekretär verhalf er 2021 Olaf Scholz ins Kanzleramt, danach stieg der Niedersachse zum Parteichef auf. Nach der Wahl 2025 griff er zusätzlich nach dem Fraktionsvorsitz, wird jetzt als Vizekanzler der zweite starke Mann in der Regierung Merz.
Eigentlich brennt der 47-Jährige für Außenpolitik und geprägt durch den familiären Hintergrund als Soldatensohn am Heeresstandort Munster für Verteidigung. Jetzt muss er sich ins mächtige Finanzressort einarbeiten. Für Klingbeil, der im konservativen SPD-Flügel zuhause ist, könnte es das Sprungbrett für eine Kanzlerkandidatur 2029 sein.
Staatsministerin und Parlamentarische Staatssekretäre:
• Elisabeth Kaiser (Beauftragte für Ostdeutschland)
• Dennis Rohde
• Michael Schrodi
Bundesminister des Innern: Alexander Dobrindt (CSU)

Noch vor seinem Amtsantritt als Innenminister kündigte Alexander Dobrindt vermehrte Grenzkontrollen an.
Der langjährige CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt gilt als geschickter Wahlkampfmanager und Unterhändler. Der Öffentlichkeit ist der 54-Jährige dagegen eher als konservativer Scharfmacher und Ex-Verkehrsminister im Kabinett von Angela Merkel (CDU) bekannt. In den Koalitionsverhandlungen von CDU, CSU und SPD gelang es ihm nach Angaben von Teilnehmern vor allem in der kritischen Schlussphase, Brücken zu bauen und Kompromisse zu finden.
Das Amt des Bundesministers für Verkehr und digitale Infrastruktur (2013 bis 2017) brachte ihm unter anderem wegen der umstrittenen Pkw-Maut reichlich Kritik ein. Nun muss er als Innenminister zeigen, dass er den harten Unionskurs in der Asylpolitik auch umsetzen kann.
Parlamentarische Staatssekretäre:
• Christoph de Vries
• Daniela Ludwig
Bundesminister des Auswärtigen: Johann Wadephul (CDU)

Mit Johann Wadephul stellt erstmals seit 60 Jahren die CDU wieder den Außenminister.
Es wirkte schon länger so, als würde sich der 62-Jährige für die Nachfolge von Annalena Baerbock (Grüne) warmlaufen. Zuletzt besuchte er die Außenminister Frankreichs, Polens und deren Kollegen aus Italien und Großbritannien. Mit dem gebürtigen Husumer und verheirateten Vater dreier Kinder stellt die CDU erstmals seit fast 60 Jahren wieder den Außenminister.
Seit 2009 sitzt der Jurist und Ex-Zeitsoldat im Bundestag, er gilt als Vertrauter von Merz. Dieser dürfte hoffen, im Gleichklang mit Wadephul Außenpolitik machen zu können – anders als bei der Ampel, wo sich Baerbock gerne mit einem eigenständigen Kurs von Kanzler Scholz absetzte.
Staatsministerin und Staatsminister:
• Serap Güler
• Gunther Krichbaum (Staatsminister für Europa)
• Florian Hahn
Bundesminister der Verteidigung: Boris Pistorius (SPD)

Respekt der Truppe: Auch im Kabinett Merz bleibt Pistorius – beliebtester Politiker in Deutschland – Verteidigungsminister.
Verteidigungsminister Boris Pistorius war für die SPD gesetzt – schließlich ist er Deutschlands beliebtester Politiker. Als er im November 2023 „Kriegstüchtigkeit als Handlungsmaxime“ für die Bundeswehr ausrief, legte der 65-jährige Niedersachse die Latte hoch. Seit der Ausnahme der Verteidigungsausgaben von der Schuldenbremse kann er sich über mangelnde Finanzierung nicht mehr beschweren.
Der Jurist Pistorius wurde in Osnabrück geboren, war von 2006 bis 2013 Oberbürgermeister seiner Heimatstadt. In den zehn folgenden Jahren war er Innenminister von Niedersachsen. 2023 übernahm er das Verteidigungsministerium von Christine Lambrecht (SPD) und gewann in kurzer Zeit die Anerkennung der Truppe und der Verbündeten.
Parlamentarische Staatssekretäre:
• Nils Schmid
• Sebastian Hartmann
Bundesministerin für Wirtschaft und Energie: Katherina Reiche (CDU)

Von der Politik in die Wirtschaft und wieder zurück: Katherina Reiche wird sich im Kabinett Merz um die Wirtschaftspolitik kümmern.
Die Nominierung der 51-jährigen Katherina Reiche als Wirtschaftsministerin ist eine Überraschung. 1998 war sie mit 25 Jahren in den Bundestag eingezogen, dem sie bis 2015 angehörte. Sieben Jahre davon war sie Parlamentarische Staatssekretärin, saß auch im CDU-Bundesvorstand.
Die geborene Brandenburgerin gilt als selbstbewusst, ehrgeizig und bestens vernetzt. Von 2005 bis 2009 war Reiche stellvertretende Chefin der Unionsfraktion. Die Diplom-Chemikerin wechselte 2015 zum Verband kommunaler Unternehmen, der viele Stadtwerke vertritt. Fünf Jahre später übernahm sie den Vorsitz des Energieversorgers Westenergie.
Parlamentarische Staatssekretäre:
• Gitta Connemann
• Stefan Rouenhoff
Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt: Dorothee Bär (CSU)

Die Erstimmenkönig der vergangenen Bundestagswahl, Dorothee Bär, wird künftig das Forschungs- und Raumfahrtministerium leiten.
Dass Dorothee Bär diesmal Bundesministerin werden würde, hatte sich in den Koalitionsverhandlungen bereits abgezeichnet, als CSU-Chef Markus Söder sie in sein engstes Verhandlungsteam holte. Nun wird die 47-Jährige, die seit 2002 im Bundestag sitzt, Ministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt.
Dabei scheiden sich an der Unterfränkin, die mit ihrem Social-Media-Auftritt und mit ihrem mitunter auffälligen Kleidungsstil eine der bekanntesten CSU-Politikerinnen ist, parteiintern die Geister. Im Kabinett Merkel war sie bereits Digital-Staatsministerin.
Parlamentarische Staatssekretäre:
• Silke Launert
• Matthias Hauer
Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz: Stefanie Hubig (SPD)

Von 2014 bis 2016 war Stefanie Hubig bereits Staatssekretärin im Justizministerium. Nun wird sie das Ressort als Ministerin übernehmen.
Stefanie Hubig (56) ist seit 2016 Bildungsministerin von Rheinland-Pfalz. In der Kultusministerkonferenz ist sie seit 2024 zudem Koordinatorin der SPD-geführten Länder. Doch in Berlin kennt man die SPD-Politikerin vor allem in einer anderen Rolle.
Im Bundesjustizministerium begann die Juristin im Jahr 2000 und stieg zur Referatsleiterin auf. 2008 ging sie nach Mainz: Erst in die Staatskanzlei, 2009 übernahm sie dann die Leitung der Abteilung Strafrecht im Justizministerium. Hubig wurde 2014 Staatssekretärin im Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz. Justizminister war damals ihr Parteikollege Heiko Maas.
Parlamentarische Staatssekretäre:
• Anette Kramme
• Frank Schwabe
Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Karin Prien (CDU)

Acht Jahre lang war Karin Prien Bildungsministerin in Schleswig-Holstein. Künftig wird sie dieses Amt auf Bundesebene bekleiden.
Die Bundesvize Karin Prien gilt als eine der profiliertesten Bildungspolitikerinnen in der Union. Seit 2017 ist sie Bildungsministerin in Schleswig-Holstein. Sie ist stellvertretende CDU-Landeschefin, seit 2022 zudem stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU. Prien ist meinungsstark, scheut keine Debatte und wird nun Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie Bildung - ein neuer Zuschnitt für das Ministerium.
Vor ihrer Zeit im nördlichsten Bundesland war die 59-jährige Rechtsanwältin sechs Jahre lang Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Prien lebt in Hamburg und hat drei Kinder.
Parlamentarische Staatssekretäre:
• Mareike Wulf
• Michael Brand
Bundesministerin für Arbeit und Soziales: Bärbel Bas (SPD)

Die ehemalige Bundestagspräsidentin wird das Arbeitsministerium leiten. Als ehemalige Betriebsrätin kennt sie die Arbeitnehmerseite gut.
Bodenständig, geradlinig, klar: Als Bundestagspräsidentin hat sich Bärbel Bas in den vergangenen dreieinhalb Jahren einen guten Ruf erworben. Zuvor war die Duisburgerin einer breiteren Öffentlichkeit kaum bekannt.
Sie sitzt seit 2009 im Bundestag und kümmerte sich unter anderem um Gesundheitspolitik. Ihre unkomplizierte Art mag mit der Herkunft zu tun haben: Die 57-Jährige wuchs als zweitälteste von sechs Geschwistern in materiell einfachen Verhältnissen auf. Spielen, so erzählte Bas später, musste sie als Kind draußen, weil im Kinderzimmer zu wenig Platz war.
Staatsministerin und Parlamentarische Staatssekretärinnen:
• Natalie Pawlik (Staatsministerin und Beauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration)
• Katja Mast
• Kerstin Griese
Bundesminister für Digitalisierung und Staatsmodernisierung: Karsten Wildberger (parteilos)

Eine der Überraschungen im Kabinett Merz: Manager Karsten Wildberger soll als erster Digitalminister die Staatsmodernisierung voranbringen.
Mit Karsten Wildberger (parteilos) übernimmt ein Top-Manager das neue geschaffene Ministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung. Als Vorstandschef des Ceconomy Konzerns und Vorsitzender der Geschäftsführung der Media-Saturn-Holding bringt der 55-Jährige Praxiserfahrung mit. In den vergangenen Jahren gehörte die digitale Transformation zum Kern seiner Tätigkeiten.
Internationale Führungspositionen bekleidete Wildberger auch bei T-Mobile, Vodafone und beim australischen Telekommunikationsunternehmen Telstra. Von 2016 bis Sommer 2021 war er dann beim Energiekonzern E.ON als Vorstandsmitglied für den digitalen Wandel zuständig. Wildberger stammt aus Gießen, hat Physik studiert und auch promoviert.
Parlamentarische Staatssekretäre:
• Philipp Amthor
• Thomas Jarzombek
Bundesminister für Verkehr: Patrick Schnieder (CDU)

Mit dem 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen hat Verkehrsminister Patrick Schnieder Ressourcen, um Straßen und Schienen zu sanieren.
Der designierte Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder ist seit 2009 Mitglied des Bundestags. Der 57-Jährige hat den Wahlkreis Bitburg direkt gewonnen. In der vergangenen Legislaturperiode war der Jurist Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion – und damit Mitglied des Führungskreises um Fraktionschef Merz. Schnieder war daneben unter anderem auch stellvertretendes Mitglied im Verkehrsausschuss.
In seiner künftigen Position dürfte er eine Schlüsselrolle haben bei der Umsetzung des riesigen Sondervermögens für Infrastruktur. Ein großer Teil des 500 Milliarden Euro schweren Sondertopfs dürfte in den Verkehr fließen, um marode Brücken und das Schienennetz zu sanieren.
Parlamentarische Staatssekretäre:
• Christian Hirte
• Ulrich Lange
Bundesminister für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit: Carsten Schneider (SPD)

Umweltminister Carsten Schneider sitzt für die SPD seit 1998 im Bundestag und ist einer der dienstältesten Abgeordneten.
Carsten Schneider war in der Ampel-Regierung von Olaf Scholz Staatsminister und Beauftragter für Ostdeutschland. Damit war er eine der profiliertesten Stimmen dieser Region und sollte vor allem für gleichwertige Lebensverhältnisse in den ostdeutschen Bundesländern sorgen. Schneider stammt aus Erfurt und sitzt bereits seit 1998 im Bundestag.
Dort war er unter anderem Haushaltspolitiker, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und erster Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion. Der 49 Jahre alte Bankkaufmann gilt als pragmatisch, erfahren und vielseitig einsetzbar.
Parlamentarische Staatssekretäre:
• Carsten Träger
• Rita Schwarzelühr-Sutter
Bundesministerin für Gesundheit: Nina Warken (CDU)

Pflegereform, Digitalisierung des Gesundheitssystems und Finanzierungsfragen - die neue Gesundheitsministerin Nina Warken steht vor großen Herausforderungen.
Neue Gesundheitsministerin wird die Bundestagsabgeordnete und Innenpolitikerin Nina Warken. An den Koalitionsverhandlungen war sie noch in der Arbeitsgruppe Inneres, Recht und Migration beteiligt. Im Bundestag saß die Parlamentarische Geschäftsführerin der Unionsfraktion auch im Ältestenrat.
Jahrzehntelange Erfahrungen im Gesundheitswesen wie der scheidende Minister Karl Lauterbach (SPD) hat die Juristin nicht gesammelt. Die 45-Jährige ist CDU-Generalsekretärin in Baden-Württemberg.
Parlamentarische Staatssekretäre:
• Georg Kippels
• Tino Sorge
Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Heimat: Alois Rainer (CSU)

Auf bundespolitischer Bühne bislang wenig bekannt, wird CSU-Politiker Alois Rainer das Landwirtschaftsministerium leiten.
Er ist seitens der CSU der eher Unbekannte im neuen Kabinett: Alois Rainer, seit 2013 im Bundestag, wird Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Heimat. Einer breiten Öffentlichkeit ist der 60-Jährige bisher nicht bekannt – auch wenn er bei der Bundestagswahl auf CSU-Listenplatz fünf kandidierte und sein Name damit auf allen Stimmzetteln in Bayern zu lesen war.
Der Niederbayer ist Söders zweite Wahl für den Ministerposten – bereits im Wahlkampf hatte der CSU-Chef immer Bayerns Bauernpräsidenten Günther Felßner als seinen Wunschkandidaten benannt. Dieser hatte aber im März nach Protesten von Umwelt- und Tierschützern gegen seine Person aufgegeben.
Parlamentarische Staatssekretärinnen:
• Silvia Breher
• Martina Englhardt-Kopf
Bundesministerin für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Reem Alabali-Radovan (SPD)

Die Entwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan gehörte bereits unter Olaf Scholz dem Kabinett an - damals als Integrationsbeauftragte.
Reem Alabali-Radovan hat eine steile politische Laufbahn hingelegt. Zuletzt war die 35-Jährige Integrationsbeauftragte der Ampel-Regierung. Nun folgt der nächste Schritt auf der Karriereleiter der Schwerinerin. Geboren wurde Alabali-Radovan 1990 in Moskau. Im Alter von sechs Jahren kam sie mit ihrer Familie, die vor den politischen Verhältnissen im Irak floh, nach Mecklenburg-Vorpommern.
Als Integrationsbeauftragte setzte sie sich unter anderem gegen Racial Profiling ein, also die verdachtsunabhängige polizeiliche Kontrolle von Menschen allein wegen ihrer Hautfarbe und anderen ethnischen oder religiösen Merkmalen.
Parlamentarische Staatssekretäre:
• Bärbel Kofler
• Johann Saathoff
Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen: Verena Hubertz (SPD)

Bevor Bauministerin Verena Hubertz sich der Politik widmete, war sie erfolgreiche Geschäftsführerin einer App-basierten Kochplattform.
Die neue Bauministerin Verena Hubertz ist eine politische Senkrechtstarterin. Die 37-Jährige ist seit 2021 Bundestagsabgeordnete und wurde direkt stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende, zuständig unter anderem für Wirtschaft, Klimaschutz und Energie, Bauen und Wohnen. Oft führte sie in der Ampel-Koalition Verhandlungen mit Politikern von Grünen und FDP, wenn es um strittige Fragen ging. Laute Töne sind nicht ihr Fall.
Die Triererin und Betriebswirtin hat eine für Politiker eher ungewöhnliche Biografie. 2013 gründete sie mit einer Studienkollegin das Küchen-Start-up Kitchen Stories. Die Idee: in Videos und Schritt für Schritt zu zeigen, wie einfach Kochen sein kann.
Parlamentarische Staatssekretäre:
• Sören Bartol
• Sabine Poschmann
Chef des Bundeskanzleramtes: Thorsten Frei (CDU)

Als enger Vertrauter von Friedrich Merz wird Thorsten Frei künftig das Bundeskanzleramt leiten.
In den Ampel-Jahren ist der 51-Jährige Thorsten Frei als Manager der Unionsfraktion einer der wichtigsten Vertrauten von Friedrich Merz geworden. Er gilt als akribischer Arbeiter und in so gut wie allen wichtigen politischen Themen sattelfest. Seit 2013 sitzt der Jurist im Bundestag, er ist gefragter Gast in Talkshows.
Im Kanzleramt soll Frei künftig für seinen Chef Fallstricke aus dem Weg räumen, einen reibungslosen Regierungsablauf sichern und Kontakt zu den Ländern halten. Kritiker bemängeln, dem verheirateten Vater dreier Kinder fehle Regierungserfahrung. Das politische Handwerk hat Frei in seinem Heimatland gelernt: Von 2002 bis 2004 war er Regierungsrat im Staatsministerium Baden-Württemberg, von 2004 bis 2013 Oberbürgermeister von Donaueschingen.
Staatsminister für Kultur und Medien: Wolfram Weimer (parteilos)

Der Journalist und Publizist Wolfram Weimer ist langjähriger Weggefährte von Friedrich Merz.
Der neue Staatsminister für Kultur und Medien Wolfram Weimer ist Medienunternehmer. Der 60-jährie war unter anderen Chefredakteur von Focus, Die Welt und die Berliner Morgenpost. Im Jahr 2004 gründete er das politische Magazin Cicero. Seit 2012 ist er Verleger der Weimer Media Group.
Weimer ist ein langjähriger Weggefährte von Friedrich Merz und gilt als wertkonservativ. Politische Erfahrungen hat er keine vorzuweisen, auch im Kulturbereich ist er bislang wenig bekannt.
Staatsministerin für Sport und Ehrenamt: Christiane Schenderlein (CDU)

Die erste Staatsministerin für Sport und Ehrenamt, Christiane Schenderlein, hat sich große Ziele gesetzt. Sie will den Spitzensport effizienter fördern und Sportstätten modernisieren.
Sie soll die „Stimme des Sports“ in der neuen Bundesregierung werden: Christiane Schenderlein wird die erste Staatsministerin für Sport und Ehrenamt. Bislang war Sport im Bundesinnenministerium angesiedelt.
Schenderlein ist seit ihrem 16. Lebensjahr CDU-Mitglied. Von 2019 bis 2022 war sie Mitglied des Sächsischen Landtages und seit 2021 sitzt sie im Deutschen Bundestag. Bei den Koalitionsverhandlungen leitete sie die Arbeitsgruppe Kultur und Medien. Zuletzt war die 43-jährige Politikwissenschaftlerin kulturpolitische Sprecherin der Union-Bundestagsfraktion.
Staatsministerin und Beauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration: Elisabeth Kaiser (SPD)

Anders als ihre Vorgänger wird die Ostbeauftragte Elisabeth Kaiser im Bundesfinanzministerium arbeiten.
Neue Ostbeauftragte der Bundesregierung wird Elisabeth Kaiser. Die 38-jährige Thüringerin wird dabei anders als ihr Vorgänger Carsten Schneider nicht im Kanzleramt, sondern im Finanzministerium arbeiten.
Kaiser machte in Gera Abitur, bevor sie in Erfurt Staats- und Politikwissenschaften studierte. Sie ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages und gehört zum linken Flügel der SPD. Seit 2023 war sie als Parlamentarische Staatssekretärin im Bauministerium tätig.
Staatsministerin und Beauftragte für Ostdeutschland: Natalie Pawlik (SPD)

In Wostok geboren, kam Natalie Pawlik als sogenannte Spätaussiedlerin 1999 mit ihrer Familie nach Deutschland. Im Kabinett Merz wird sie Integrationsbeauftragte.
Natalie Pawlik wird Staatsministerin und neue Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Pawlik wurde im sibirischen Wostok geboren und kam mit ihrer Familie 1992 nach Deutschland.
Die 32-jährige wuchs in Hessen auf und startete dort als Stadtverordnete in Bad Nauheim und Kreistagsabgeordnete ihre politische Laufbahn. 2021 zog die Geschichts- und Kulturwissenschaftlerin per Direktmandat in den Bundestag ein. Seit 2022 war Pawlik Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten.