Piwik Webtracking Image

Sport-Etat nun im Kanzleramt : Mit einem Rekordwert in Richtung Olympia

Insgesamt sind 357,5 Millionen Euro für den Sport im Bundeshaushalt 2026 eingeplant - davon allein 346 Millionen Euro für den Spitzensport.

26.09.2025
True 2025-09-26T15:50:23.7200Z
2 Min

Christiane Schenderlein (CDU) verkündete einen neuen Rekord. 357,5 Millionen Euro seien für den Sport im Einzelplan 04 des Bundeshaushalts 2026 eingeplant, sagte die Staatsministerin für Sport und Ehrenamt im Bundeskanzleramt am Donnerstag vor dem Sportausschuss. Bei 346 Millionen Euro liegt das Budget für den Spitzensport. Zum Vergleich: Für 2025 stehen - noch im Innen-Etat verortet - 333 Millionen Euro zur Verfügung.

Schlenderlein hat eine lange Aufgabenliste

Auf Schenderlein wartet nun im Kanzleramt eine lange Aufgabenliste. Da ist der Stau bei den Investitionen in die Sportstätteninfrastruktur, das weiter auf Halde liegende Sportfördergesetz, die ungenügende finanzielle Absicherung von Trainern und Athleten und der schleppende Aufbau des Zentrums Safe Sport.

Foto: picture alliance/beautiful Sports/Jan Kaefer

Christiane Schenderlein (CDU), die seit Seit Mai 2025 Staatsministerin für Sport und Ehrenamt ist, zeigte sich zufrieden mit dem aufgestockten Etat.

Und dann ist da noch das Top-Thema schlechthin: Deutschland will sich für die Ausrichtung Olympischer und Paralympischer Sommerspiele bewerben. Die Kandidaten Berlin, Hamburg, München und die Rhein-Ruhr-Region laufen sich warm und haben vor wenigen Wochen im Sportausschuss ihre Konzepte vorgestellt. Im September 2026 wird der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) entscheiden, mit welchem Kandidaten sich Deutschland um die Ausrichtung der Spiele in den Jahren 2036, 2040 oder 2044 bewirbt.

Im Sportausschuss wird mehr Geld für Athleten und Trainer verlangt

Reicht nun der "Rekordwert", um den deutschen Sport mit Blick auf dieses Highlight fit zu machen? Auf gar keinen Fall, findet Christian Görke (Linke). Deutschland sei längst nicht mehr Weltspitze, sagte er bei der Beratung des Einzelplans 04 am Mittwoch. "Mit diesen im Haushalt zur Verfügung stehenden Mitteln werden wir den dramatischen Rückgang noch weiter vergrößern", fügte er hinzu.


„Ich bin auch noch nicht ganz zufrieden mit dem Status quo.“
Stephan Mayer (CSU)

Gegen einen "Abgesang auf den deutschen Spitzensport" wehrte sich Stephan Mayer (CSU), räumte aber ein: "Ich bin auch noch nicht ganz zufrieden mit dem Status quo." Mayer wandte sich daher im Sportausschuss an die Sport-Staatsekretärin und wollte unter anderem wissen, inwiefern ein Aufwuchs von 2,5 Millionen Euro für Trainer im Leistungssport die angekündigte Traineroffensive darstellt. Das griff auch Jörn König (AfD) auf, der einen benötigten Aufwuchs von 14 Millionen Euro für die Trainer errechnet hat. Tina Winklmann (Grüne) forderte, bei dem Thema auch das Leistungssportpersonal in Gänze zu erfassen.

Runder Tisch zur Frage der Trainerbezahlung angekündigt

Mehr zum Sport-Etat 2025 lesen

Mehr zum Thema Mehr Geld für die Spitzensportförderung
Sport-Etat steigt: Mehr Geld für die Spitzensportförderung

Staatssekretärin Schenderlein, die bei der Haushaltsdebatte am Mittwoch nicht das Wort ergriffen hatte, kündigte zur Frage der Trainerbezahlung einen Runden Tisch an. Es gehe schließlich nicht immer nur ums Geld, sondern auch um Transparenz und Analysen, sagte sie. Im Grunde sei sie aber gar nicht zuständig. Federführend sei nämlich das Bundesarbeitsministerium. Das gilt laut Schenderlein auch für die von Bettina Lugk (SPD) angesprochene Athletenförderung über die Deutsche Sporthilfe.

Die Staatssekretärin äußerte sich auch zur "Sportmilliarde". Dazu gebe es einen Maßgabebeschluss des Haushaltsausschusses. Darin werde die Bundesregierung aufgefordert, diese Summe über Förderprogramme aufzubringen, sagte sie. Daher sollen Investitionen in die Sportinfrastruktur in das Sondervermögen des Bundes mit bis zu einer Milliarde Euro in den kommenden drei Jahren aufgenommen werden. "Ein tolles und langerwartetes Zeichen für den Sport", befand Schenderlein.