Glosse : Das ist ne Wurst!
Die Abgeordneten im Europäischen Parlament knüpfen sich Veggie-Wurst, Burger- und Schnitzel- Verpackungen vor. Aber da geht doch noch mehr?
Endlich soll Klarheit her. Das Europäische Parlament will auf Initiative der konservativen EVP-Fraktion dafür sorgen, dass Begriffe wie Wurst, Burger oder Schnitzel auf Verpackungen nur noch erlaubt sind, wenn tatsächlich Fleisch drin ist.
Das ist ein wichtiger Schritt für die Gesundheit der Europäer: Zu oft greifen sie aus Versehen zum Soja-Schnitzel oder zur Erbsenprotein-Wurst, was wiederholt zu akuter Unterfleischung geführt haben soll. Klinikärzte wissen das aus Erfahrung. Chicken-Style-Patienten belasten die Krankenkassen.
Eine akkurate Bezeichnung von Lebensmitteln bedeutet auch Lebensschutz
Die Bundesärztekammer hat bereits gewarnt, dass niedrige Cholesterinspiegel infolge des mangelnden Verzehrs von salz- und fetthaltiger Wurst die Volksgesundheit gefährden. Markus Söder wurde deshalb bereits für den Medizin-Nobelpreis vorgeschlagen, für seinen unermüdlichen Wurst-Einsatz für die Volksgesundheit. Und überhaupt sind die Klagen doch berechtigt, dass aus Brüssel einfach zu wenige Verbote und eine viel zu geringe Regulierung kommen.

Ist das wohl echtes Fleisch? Markus Söder, hier beim Besuch des 190. Münchner Oktoberfestes, will verwirrte Verbraucher vor der Tofu-Überraschung bewahren.
Zum Glück will die Mehrheit im Parlament der EU-Kommission nun Beine machen, und endlich diesen Missstand an permanenter Brüsseler Unterbürokratisierung beheben. Doch es darf nicht dabei bleiben, nur Veggie-Produkte zu regulieren. Es geht nämlich bei der akkuraten Bezeichnung von Lebensmitteln auch um Lebensschutz. Das Jägerschnitzel oder der Seniorenteller bergen die Gefahr von Kannibalismus in sich. Nicht ganz so dramatisch, aber dennoch chronisch unterreguliert ist die Bärchenwurst. "Das Parlament" enthüllt exklusiv: Da sind gar keine Bären drin. Ehrlicher wäre da schon eine Beerenwurst als Veggie-Variante.
Regulative Klarheit muss auch dringend her bei den Begriffen Dosen- und Hundefutter. Dass letzteres für Hunde und nicht aus Hunden ist, muss gesetzlich definiert werden. Wenn dieser Prozess mit ausreichend Paragraphen abgeschlossen ist, bleibt aber die Frage: Wozu muss man Dosen füttern?
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