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Foto: Ralf Gosch/Shotshop/picture alliance
Mit dem Programm "Jung kauft Alt" werden junge Familien dabei unterstützt, Altbauten auf dem Land zu kaufen und zu sanieren.

Neue Wege zur Schaffung von Wohnraum : Altbausanierung statt Neubauten

Bauministerin Verena Hubertz will mehr jungen Menschen Wohneigentum ermöglichen. Dazu sollen sie Altbauten kaufen und sanieren.

24.09.2025
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2 Min

Bauministerin Verena Hubertz (SPD) hat ihr Ministerium als "zentrales Investitionsressort" bezeichnet. Im Regierungsentwurf des Haushalts 2026 seien 7,6 Milliarden Euro für den Einzelplan des Bauministeriums vorgesehen. Hinzu kämen Mittel aus dem Klimafonds sowie aus dem Infrastruktur-Sondervermögen. Die Ministerin erklärte am Dienstag in der Debatte des Bundestages über den Einzelplan 25: "Wir verwandeln Geld in Wohnungen, Gebäude in Zukunft und bringen unser Land voran." 

Hubertz hob vor allem Programme für die junge Generation hervor. So gebe es 250 Millionen Euro für die Wohneigentumsförderung für Familien und 350 Millionen Euro für das Programm "Jung kauft Alt". Jungen Familien werde damit ermöglicht, Häuser auf dem Land zu kaufen und zu sanieren. Denn Wohnraum heiße nicht immer gleich Neubaugebiet.

Der soziale Wohnungsbau ist ein Schwerpunkt im Haushalt 2026

Hubertz sagte auch: "Geld allein reicht nicht." Daher werde mit dem Bau-Turbo auf schnellere Verfahren gesetzt. Eine weitere Reform des Baugesetzbuches werde kommen, kündigte sie an. So werde es gelingen, schneller, günstiger, bezahlbarer und nachhaltiger zu bauen. Auch Ruppert Stüwe (SPD) sagte: "Wir treiben den Wohnungsbau voran." Schwerpunkt sei der soziale Wohnungsbau, in den mehr als je zuvor investiert werde.


„Wir machen Bauen zur Priorität.“
Axel Knoerig (CDU)

Thomas Ladzinski (AfD) sprach dagegen von falscher Prioritätensetzung. Die Förderprogramme für selbstgenutzten Wohnraum würden nur einen Bruchteil der Haushaltsmittel ausmachen. Der Anteil des selbstgenutzten Wohneigentums am gesamten Bestand stagniere seit Jahren bei 47 Prozent. Dabei sei selbstgenutztes Wohneigentum ein wirksames Mittel gegen Altersarmut. "Deutschland muss ein Land der Eigentümer werden", forderte Ladzinski.

"Wir machen Bauen zur Priorität", erklärte Axel Knoerig (CDU). Ein Schwerpunkt sei der soziale Wohnungsbau. Besonders hob Knoerig die Förderung des Baus von Wohnungen für Studierende hervor. Knoerig sprach sich dafür aus, mehr für die Eigentumsbildung der Familien zu tun und steuerliche Entlastungen zu prüfen.

Grüne kritisieren Vernachlässigung des Klimaschutzes beim Thema Bau

Lisa Paus (Grüne) sagte, trotz des Zuwachses im Etat würden die Prognosen von weniger statt mehr gebauten Wohnungen im nächsten Jahr ausgehen. Die Mittel für den sozialen Wohnungsbau seien zwar aufgestockt worden, doch jedes Jahr würden tausende Sozialwohnungen verschwinden. Paus kritisierte außerdem, dass der Klimaschutz beim Bauen vernachlässigt werde.

Katalin Gennburg (Linke) kritisierte die optimistischen Erwartungen der Bauministerin. Gebraucht werde eine Bau-Wende statt Fortsetzung der Beton-Politik. Die Umbauförderung sei viel zu gering. Investitionen in den Bestand seien der wirkliche ökologische Beitrag in Zeiten der Klimakrise.

Der Etat des Bauministeriums sieht 2026 Ausgaben von 7,6 Milliarden Euro (2025: 7,4 Milliarden) vor. Die Einnahmen sollen 183,2 Millionen Euro (2025: 176,8 Millionen) betragen. Für den sozialen Wohnungsbau sollen 2,65 Milliarden Euro ausgegeben werden.

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